
Südafrika – 2021
Mittwoch, 04.08.2021, Mittwoch
Von Rosenheim zum Franz-Josef-Strauß-Flughafen nach Frankfurt am Main und von dort gen Südafrika






Der schnellst gebuchte und geplante Urlaub beginnt am Mittwoch, den 4. August. Noch letzten Freitag war La …
Der schnellst gebuchte und geplante Urlaub beginnt am Mittwoch, den 4. August. Noch letzten Freitag war La Réunion unsere Destination, mittags erfuhren wir dann, dass der Präfekt eine Ausgangssperre verhängt hatte. Man darf sich nicht mehr als 10 km von der Unterkunft entfernen. Somit waren wir gezwungen alles zu canceln. Ab Samstag rückte dann Südafrika in den Mittelpunkt, da die Quarantänepflicht ab 1. August für uns als Geimpfte entfallen werden wird. Langer Rede, kurzer Sinn, am Montagmittag hatten wir dank Redenböck und DBR einen Flug und auch das gewünschte Auto. Am Montagnachmittag begann die Lodgebuchung – z. T. direkt bei den Lodges oder über Booking. Unsere Erstplanung vom Wochenende konnten wir großteils realisieren, für die allerletzte – die Phinda Rock Lodge – bekamen wir die Bestätigung dann am Dienstag. Unseren Flughafenparkplatz im P7 zu ändern, war problemlos und um 18 Uhr ging LH 117 von München nach Frankfurt. Großartige Corona-Sicherheitsvorkehrungen – mit Ausnahme der Maskenpflicht — gab es keine, das Einchecken verlief wie immer „unlogisch“, d.h. zuerst wurden die vorderen Sitzplätze reingelassen anstatt mit den hinteren zu beginnen. Nur das Aussteigen war „gesitteter“, es wurden jeweils 3 Sitzreihen aufgerufen, die sich ihr Handgepäck schnappten und das Flugzeug verließen, ehe die nächsten 3 Reihen dran waren. In Frankfurt war es insofern etwas strenger, da jeder zweite Sitzplatz beim Gate mit Klebebändern „geblockt“ war. Kurz nach 22 Uhr startete dann LH572 gen Johannesburg. Wir hatten zwar keine Exitseats, saßen aber in der vordersten Reihe der Econony direkt vor den Sitzreihen der Premium Economy und hatten folglich enorme Beinfreiheit. Gott sei Dank blieb auch der 3. Platz neben uns unbesetzt — wie viele andere übrigens auch —, sodass wir eigentlich recht zufrieden mit den Bedingungen für unseren langen Flug waren. Sogar das Essen war „genießbar“ und die für unsere Plätze zuständige Flugbegleiterin erwies sich als überaus freundlich.
5. August 2021, Donnerstag
Von Flughafen in Johannesburg gen Timamoon






Ein paar Minuten zu spät landeten wir in Johannesburg. Den Zeitverlust hatten wir aber schnell wieder aufgeholt, denn die Passkontrolle, das Abholen der Koffer und auch die Formalitäten bei Europcar verliefen schneller als erwartet. Man merkt einfach doch, dass es weniger Touristen sind, die zu Coronazeiten Fernreisen buchen.
Ein paar Minuten zu spät landeten wir in Johannesburg. Den Zeitverlust hatten wir aber schnell wieder aufgeholt, denn die Passkontrolle, das Abholen der Koffer und auch die Formalitäten bei Europcar verliefen schneller als erwartet. Man merkt einfach doch, dass es weniger Touristen sind, die zu Coronazeiten Fernreisen buchen.
Unser gewünschter Hilux – ein weißer – war mit 52000 km zwar nicht so neu wie erhofft, hatte auch kein Navigationsgerät wie angekündigt, war aber stattdessen mit Automatikgetriebe und erfreulicherweise mit Rückfahrkamera. Dann ging es schon auf die Autobahn, um zügig den Großraum Johannesburg zu verlassen. Die ersten 300 km war dann eine eher landschaftlich langweilige Fahrt bei diesigem Himmel. Die seitlich der Fahrbahn niedergebrannten 50 m Wiesen- oder Gebüschstreifen verstärkten diesen eher negativen Eindruck auch noch. Nichtsdestotrotz kamen wir recht zügig voran. Interessanter wurde es erst ab Sabie auf dem Weg zu unserer ersten Lodge mit dem Namen Timamoon. Gerade die letzten 4 km auf der engen unpaved Road machte dann richtig Spaß. Über die kleine Holzbrücke über den Sabieriver beim Eingangstor ging es dann sogar mächtig eng her. Hier wurde unsere Temperatur per Messgerät gecheckt und 2 km wurden wir dann auch schon erwartet. Übertroffen wurden auch unsere Erwartungen hinsichtlich unserer Zimmer. Unser Zimmer heißt Bombaymoon und ist kein Zimmer, sondern eine asiatisch, vielleicht etwas esoterisch angehauchte Villa mit vielen kleinen liebevoll gestalteten Elementen. Unsere Villa hat natürlich einen kleinen Pool – leider ist das Wasser eiskalt –, eine Außendusche, ein Outdoorbett, innen ein Himmelbett, einen Kamin und ein WC, das wahrlich nicht nicht normal ist. Im ersten Stock, den man nur über die Außentreppe erreicht, gibt es noch eine Aussichtsterrasse mit einem wunderschönen Blick auf die grünen Hügel um uns. Ein kleines Detail ist das Schloss für unser Wohn- und Schlafzimmer, das sich mit zwei riesigen tollen Holztüren zum Pool hin öffnet: eine Querstange mit Vorhängeschloss. Dass die Villa nicht einsehbar ist und ein äußeres Eingangsportal hat, muss man natürlich auch noch erwähnen. Der Außenbereich in der gesamten Anlage mit nur 7 Villen ist dann „schön gestaltete Natur“ – ohne in diesem Bereich übertrieben zu wirken. Esoterischer Luxus pur, für den ersten Abend nach dem insgesamt doch anstrengen Tag aber eine Freude. Um 19 Uhr gibt es dann noch das Abendessen. Negativ ist vielleicht, dass Wifi nur im Restaurant und in der Rezeption geht – etwas aufwändig, da diese Gebäude wohl 500 Meter von unserer Villa sind.
Das Abendessen setzt unsere ersten Eindrücke fort. Luxuriös mit asiatischem Touch – ein Gang folgt dem anderen mit Zwischengängen, die auf der Karte gar nicht erwähnt worden waren. So gab es köstliches, leicht süßliches, noch warmes Brot, ein nicht definierbares Zwischengericht mit Mais, dann als Vorspeise ein Risotto, einmal mit Pilzen, einsam mit Auberginen, dann ein Ingwereis in einem Sektglas, dann das Hauptgericht – Schweinefleisch mit süßlich schmeckendem Kartoffelbrei bzw. ein Rinderfilet mit Thaisauce und Nudeln und zuletzt als Dessert eine Erdbeerroulade aus Eischneeschaum und eine Birne mit Krokant und Vanillesauce – alles begleitet von einem kleinen Fläschchen Rotwein und Mineralwasser als Getränke. Gott sei Dank waren die Portionen dem Lu-xusstyle angemessen eher klein. Der Service war natürlich perfekt, außer uns war nur ein Tisch besetzt, etwas nervig – wenn man etwas kritisieren will — die unterhaltende Musik vom Band. Dass wir nach unserem feudalen Dinner recht zügig zurück in unsere Villa sind, war nach dem anstrengenden Tag klar.
6. August 2021, Freitag
Von der Timamoon in den Kruger zur Imbalilodge









Das Frühstück um 8 Uhr — die Koffer haben wir natürlich schon ins Auto gebracht — führt das Dinnererlebnis fort. Serviert
Das Frühstück um 8 Uhr – die Koffer haben wir natürlich schon ins Auto gebracht – führt das Dinnererlebnis fort. Serviert wird es an der frischen Luft, direkt vor dem Restaurant oberhalb des kleinen Wasserteichs mit exotischen Fischen, wir sitzen leicht erhöht in der Sonne und sind natürlich die ersten Gäste. Egal, ob das gereichte Brot, die Eierspeisen, der Joghurt mit Früchten und Honig oder die zuletzt gereichte Zimtschnecke — alles perfekt. Topp war auch die Abrechnung. Wir können direkt am Tisch per Kreditkarte unsere 50 Rand für das Wasser und Kaffee bezahlen und müssen nicht mehr an der Rezeption auschecken. Den ersten Blickkontakt mit den wild animals konnten wir auch genießen – ein paar Meerkatzen turnen in den Bäumen herum.
Ein wenig spät, gegen 9:30 Uhr, verlassen wir die erste Lodge und machen uns nach den vier Kilometern unpaved Road über die enge Brücke auf der Teerstraße gen Hazyview. 45 Minuten später „hat“ uns der Kruger Nationalpark. Die Formalitäten sind blitzschnell erledigt und mit zunehmender Entfernung vom Phabenigate steigt die Anzahl der Tiere am Straßenrand. Die ersten Zebras, Antilopen, Elefanten, Büffel und Geier lassen die Vorfreude auf unseren ersten Game Drive in der Imbalilodge steigen. Nach den vielen Fotostopps erreichen wir Imbali später wie angekündigt. Was uns dort erwartet, war uns überhaupt nicht klar, Imbali hatten wir wahrlich nur deshalb gebucht, weil wir nichts anderes in der Gegend gefunden hatten. Diese Lodge erweist sich dann als deutlich legerer als Timamoon und ist vor allem im Bereich der Rezeption und des Restaurants etwas schon in die Jahre gekommen. Unser Häuschen – Nr. 1 – ist allerdings sehr sauber, hat eine große Terrasse mit einem kleinen Pool und eine Klimaanlage, liegt an einem trocken Flussbett, und ist mit einem niedrigen Elektrozaun vor wilden Tieren geschützt. Der erste Eindruck ist positiv, der angesichts des Cappuccinos samt Kuchen vor dem Gamedrive noch anhält, vor allem weil wir dabei noch einen Elefanten bei dem Wasserloch, das auf der anderen Seite des Flussbettes direkt gegenüber des Haupthauses ist, zuschauen können.
Um 15:30 Uhr geht es los, zunächst starten nur wir zwei alleine im Safariwagen, dann kehren wir nochmals zurück und holen zwei weitere Gäste ab — eine junge, ständig quasselnde Frau samt Partner. Mit Leopardenjäckchen, drei Zentimeter langen Fingernägeln und superauffälligen Augenbrauen stellt sich als Influencerin aus Sabie vor und schafft es doch fast durchgängig in ihr Handy ihre Beiträge für ihre Follower zu produzieren. Den geplanten Teil mit ihren German Friends, womit wir natürlich gemeint sind, verweigern wir relativ entschieden. Aus dem erhofften, friedlichen Na-turerlebnis – auch weil wir kaum Tiere zu Gesicht bekommen – wird nichts. Gegen 19 Uhr sind wir wieder in der Lodge, wo wir mit einem gereichten warmen Frischetüchchen samt Gläschen Amarula empfangen werden. Das Dinner – eine Blumenkohlsuppe, ein Steak vom Strauß, eine Lemonkuchen und eine Birne mit Kaffeesauce – können wir „distanziert von ihr“ wieder genießen. Das Personal trägt seinen Teil dazu bei, ist sehr aufmerksam, freundlich und zu kleinen Späßen bereit. Kurz nach 20 Uhr sind wir wieder in unserem Zimmer, wobei wir auf dem Weg vom Restaurant von einem jungen Mann „eskortiert“ wurden.
7. August 2021, Samstag
Ein ganzer Tag in der Imbali-Lodge











Um 5:15 Uhr klingelt der Wecker, um 5:35 Uhr der Wakeup-Call, um 5:50 Uhr gibt es das short breakfast …
Um 5:15 Uhr klingelt der Wecker, um 5:35 Uhr der Wakeup-Call, um 5:50 Uhr gibt es das short breakfast und um 6 Uhr startet der erste Morgen-Gamedrive samt Influencerin, ihrem ebenfalls ständig telefonierenden Partner und einem weiteren, schwarzen Pärchen, die gestern spät angekommen sind. Die Frau erzählt uns, dass sie schon einmal in München war, sich für Formel 1 interessiert und das Oktoberfest mag, er scheint ein kleiner „Querdenker“ zu sein und berichtet, dass er von den vielen Coronatoten nichts gemerkt habe. Der eigentliche Drive verläuft zunächst eher trist, denn die wilden Tiere scheinen uns zu meiden. Irgendwann stoßen wir dann auf eine krank im Sand einsam daliegende Löwin mit verletztem Nacken, die uns — obwohl wir von ihr nur 3 Meter entfernt sind – nicht beachtet. Dann geht es wahrlich über Stock und Stein, die dornigen Büsche „schlagen“ ins Autoinnere und wir treffen auf ein großes Löwenrudel mit herumspielenden Babies, zwei oder drei älteren Löwenkindern, zwei männlichen ausgewachsenen Löwen und natürlich auch zwei Löwinnen. Wie eine kleine Familie liegen sie träge im trockenen Flussbett, nur die Babies spie-len und tollen herum. Anfangs beobachten wir sie von oben, irgendwann entscheidet sich unser Fahrer ins Flussbett runterzufahren –nun mit freiem Blick auf die ganze Bande. Binnen weniger Minuten explodiert die Anzahl der von uns gemachten Fotos. Als der zweite Imbali-Safariwagen auftaucht, brechen wir unsere Löwenstudien ab. Wir treffen bei der Rückfahrt auf ein paar Elefanten und sind gegen 9:10 Uhr wieder in der Lodge. Dort frühstücken wir ausgiebig. Seit 10 Uhr warten wir nun auf unserer Terrasse auf den zweiten Gamedrive des Tages.
Von sonderbaren Geräuschen vom trockenen Fluss her erspechten wir auch noch das eine oder andere Zebra, das vor unseren Augen den Abhang etwas unsicher hinaufkrabbelt. Trotz des ausgiebigen Frühstücks mit Omelette, poached Eggs, Joghurt und Croissant lassen wir uns dennoch auch das Lunchangebot nicht entgehen: Antipasti und Salat. Beim Nachmittagsgamedrive gibt es kaum Highlights zu vermelden: Außer einem nahen Elefanten und einem „distanzierten“ Rhino. Abends gibt es dann ein Braii mit vielfachem Fleischangebot und Beilagen, u. a. auch dem Mielie-Pap, einem sonderbaren Maismehlbrei, den es schon einmal in einer Guestranch bei unserem ersten Namibiaurlaub gab. Dass das Essen – das uns eigentlich ganz gut geschmeckt hat — gemeinsam an einem Tisch eingenommen wurde, stieß bei uns nicht gerade auf Begeisterung.
Zwei Hyänen und Elefanten waren die erwähnenswerten Tierbegegnungen des Morgengamedrives. Erwähnen kann man noch, dass es anfangs ziemlich neblig bzw. auch kalt war, sodass …
Zwei Hyänen und Elefanten waren die erwähnenswerten Tierbegegnungen des Morgengamedrives. Erwähnen kann man noch, dass es anfangs ziemlich neblig bzw. auch kalt war, sodass wir uns gerne in die bereitgelegten Decken eingewickelt haben. Dann schnell zurück ins Zimmer, die Koffer zum Auto gebracht, Frühstück, Auschecken — und dann ging es mit dem eigenen Auto gen Skukuza und von dort über das Phabenigate zurück nach Hazyview mit Tanken, Geldholen und Supermarkt. Recht „spannend“ war auf jeden Fall unser Zusammentreffen mit einer recht großen Elefantengruppe, da die „Chefin“ uns mit wildem Trompeten begrüßt hatte. Vorsichtshalber haben wir zunächst den Rückzug angetreten, um dann noch einmal wagemutig in die „Höhle der Elefanten“ zurückzukehren. Unser Hotel, das Casa del Sol, liegt etwa 5 km außerhalb auf der Straße gen Sabie. Das entsprechende Schild hatten wir schon bei der Anreise entdeckt. Es erweist sich als ein in die Jahre gekommener Komplex mit eng aneinandergrenzenden „Villas“, wobei der Name der Vorstellung von einer Villa zumindest im heutigen Zustand nicht mehr gerecht wird. Aber was soll’s. Für 80 € kann man nicht mehr erwarten. Gerade überlegen wir, ob wir morgen Früh auf das normale Frühstück nicht verzichten sollen, um früher in den Kruger zurückkehren zu können. In der Hotelbeschreibung stand auf jeden Fall etwas davon, dass man ein Breakfastpaket erhalten könne. Wir werden dies nachher an der Rezeption klären.
Das Essen ist ein Buffet auf Anweisung hinter Glas. Alles wirkt etwas wie Fastfood und genauso lang ist unser Zeitbedarf. Nach einer halben Stunde sind wir schon wieder auf dem Weg zum Zimmer. Erfreulich ist, dass das Breakfastpaket wir morgen Früh um 6 Uhr abholen können.
9. August 2021, Montag
Unterwegs nach Sabie Sands zur Elephant Plains Game Lodge






Zu früh gefreut — das Frühstückspaket ging in die Hose. Allerdings hatten wir uns Gott sei Dank im Zimmer einen Tee und einen Instantkaffee gemacht. Es geht zurück nach Hazyview und über das Phabenigate zurück in den Park…
Zu früh gefreut – das Frühstückspaket ging in die Hose. Allerdings hatten wir uns Gott sei Dank im Zimmer einen Tee und einen Instantkaffee gemacht. Es geht zurück nach Hazyview und über das Phabenigate zurück in den Park. Kurz vor Skukuza kommen wir noch in eine etwas sonderbar vollzogene, aber freundlich ablaufende Woman’s Day-Kontrolle, nach Skukuza fahren wir nach Norden in Richtung Satara und dann zum Orpengate. Zwei tierische Highlights versetzen uns in Aufregung: Einmal kommt uns eine Hyäne mittig in der Straße wie ein lonesome stranger entgegen, der zweite Fotoevent ist ein Leopard im Baum mit einer am Boden liegenden Hyäne. Letzteres Event war nicht zu übersehen: Staubildung mit folglich sehr beschränkter Rangiermöglichkeit, um eine bessere Perspektive zu ergattern. Aber für ein paar Fotos mit dem Tele hat es gereicht. Nach dem Orpengate ist unser Ziel die knapp 50 km entfernte Elephants Plains Game Lodge, deren Reservat direkt an den Kruger NP grenzt. Die Beschilderung und die Straßenqualität sind phasenweise recht dürftig, an einer etwas konfusen Kreuzung werden wir aber in die richtige Richtung geleitet. Anscheinend erkennen die Bewohner der meist sehr einfachen Dörfer mit vielen halbfertigen Häusern die „Touris“ schon aus der Ferne. Gegen 13:30 Uhr kommen wir dann entsprechend unserem Zeitplan in-time in der Lodge an, die Begrüßung incl. versprühter Herzlichkeit hält sich in Grenzen. Weitaus positiver ist unsere Villa mit dem Namen Lion, sie wird dem Namen Villa wirklich gerecht: sehr geräumig, Außendusche, ein großes Bad, eine Klimaanlage — gegen die wir angesichts der zuvor im Auto angezeigten 37 Grad nichts haben — und eine riesige Terrasse mit tollem Blick. Um 14 Uhr gibt es dann Lunch und selbiger passt sich dem Zimmerniveau an. Es gibt Spieße und als Nachspeise ein Konfekt. Unser Führer stellt sich vor, er heißt „Kaizer“ und macht einen sympathischen Eindruck auf uns. Um halb vier Uhr startet unser Nachmittagsgamedrive. Er sollte zu viert beginnen und zu sechst enden, denn nach 30 Minuten kehrt unser Kaizer zurück zur Lodge, um das verspätet angekommene Pärchen — aus Kalifornien — abzuholen. Sie stammen aus Los Angeles, sie ist Lehrerin, er ist Kinderarzt, und eigentlich recht nett. Statt Leoparden sehen wir Giraffen, eine Meute Wildhunde, eine Büffelherde und ganz zum Schluss zwei Löwen. Leider ist es zu diesem Zeitpunkt schon extrem finster, tolle Fotos lassen sich aufgrund der Dunkelheit nicht mehr machen.
Um 7:30 Uhr gibt es das Dinner drinnen, wohl aufgrund des aufkommenden Windes. Es ist recht gut, die Vorspeise ist eine in einem essbaren Teigchip mit Käse überbackene Köstlichkeit, dann gibt es Hühnerfleisch, das wie eine Roulade auf Kartoffelbrei mit Minizucchini angerichtet ist und als Dessert eine sehr süß schmeckende Nusskreation.
10. August 2021, Dienstag
Ein ganzer Tag in der Elephant Plains Game Lodge





Wir werden schon vor dem eigenen Wecker ans Aufstehen erinnert, nach dem Kurzfrühstück startet unser Morgengamedrive. Er …
Wir werden schon vor dem eigenen Wecker ans Aufstehen erinnert, nach dem Kurzfrühstück startet unser Morgengamedrive. Er verläuft äußerst fade, die paar Giraffen und die Büffelherde vom Vortag beeindrucken uns nicht besonders. Erst zum Schluss hin wird es aufregend: Wir stehen unter einer Leopardin auf einem Baum und der über ihr ebenfalls auf einem Ast hängenden Antilope als ihre Beute. Vielleicht 5 Meter vom Baum entfernt beobachtet eine hinkende Hyäne das Spektakel. Irgendwann entscheidet sich Madame Raubkatze ihren Viewpoint zu verlassen und drapiert sich für uns auf dem Sandweg in vielerlei Posen — ideal zum Fotografieren, es macht sicherlich zwei- bis dreihundert Mal „Klick“. Kurze Zeit danach sind wir wieder in der Lodge und begeben uns nach dem Deponieren unseres Fotoequipments im Zimmer zum Frühstücken.
Jetzt beschäftigen wir uns gerade mit der „Nachbereitung“, also mit dem Überspielen der Fotos auf die Festplatte und dem Verfassen unserer schriftlichen Notizen. Um 14 Uhr gibt es dann wieder Lunch. Der von uns geplante, hier angebotene Bushwalk fiel aus, dieser sei — so Kaizer — aufgrund der relativ schlechten Witterung einfach zu gefährlich.
Auf den Lunch – Fisch, Curryreis mit Boboti und anschließend ein Schokocupcake — verzichten wir teilweise. Der Nachmittagsgamedrive erfolgt mit vollem Wagen, denn drei Franzosen, die in Südafrika leben, stoßen zur Vormittagsgruppe dazu. Er startet mit einem Highlight, einer Gepardin, die genüsslich ihre Beute verspeist und einem Schakal, der sich massiv beschwert, dass er nichts davon abbekommt. Drei müde Löwinnen, die uns kaum beachten, sind der nächste Höhepunkt. Ein kleines Elefantenbaby, ein Nashorn und die uns schon vertraute Büffelherde vervollständigen die Big Five an diesem Tag.
11. August 2021, Mittwoch
Von der Elephants Plains Game Lodge zum Olifantscamp









Dieser Morgengamedrive sollte recht spektakulär ablaufen. Dieses Mal sind es fünf Löwen, die uns …
Dieser Morgengamedrive sollte recht spektakulär ablaufen. Dieses Mal sind es fünf Löwen, die uns ihre Aufwartung machen. Nur wenige Minuten später ist es wieder eine Leopardin samt Beute auf dem Baum, die unsere Aufmerksamkeit erregt. Zurück beim großen Frühstück verabschieden wir uns noch bei unserem Guide Kaizer und den beiden Amis, mit denen wir unsere Kontaktadressen austauschen. Dann geht’s mit dem eigenen Auto zurück zum Orpengate – entgegen unserer Befürchtungen ohne uns zu verfahren – in den Kruger. Außer mit Giraffen und Elefanten bieten sich keine Tiersuperevents mehr an. Wir erreichen das uns schon bekannte Olifantscamp gegen 16:45 Uhr, bekommen ein Häuschen in der 2. Reihe –ausgestattet mit einem 3. Bett – das aber ansonsten dem entspricht, wie wir es schon vor zwei Jahren bekommen hatten, also einfach, aber sauber, rund, die Küchenzeile mit vergittertem Kühlschrank draußen und das Auto direkt vor dem Eingang. Butter und Toastbrot besorgen wir uns im kleinen Shop, auf den „gewohnten“ Hamburger verzichten wir. Kurz nach 7 Uhr liegen wir schon flach in unseren Betten.
12. August 2021, Donnerstag
Vom Olifantscamp zur Rhino Post Safari Lodge










Der Wecker klingelt früh, das Frühstück ist einfach und pünktlich um 6 Uhr stehen wir an der Pforte natürlich ohne vergessen zu haben, unseren Zimmerschlüssel in die Keybox …
Der Wecker klingelt früh, das Frühstück ist einfach und pünktlich um 6 Uhr stehen wir an der Pforte natürlich ohne vergessen zu haben, unseren Zimmerschlüssel in die Keybox links vor dem Pfortenhäuschen einzuwerfen. Der erste längere Stopp ist eine Hyänenfamily, die ihren Bau unterhalb der Straßen haben. So kommen wir in den Genuss, einem Hyänenbaby beim Säugen hautnah in der ersten Reihe zuzusehen. Außer einem 100 m entfernten Löwen — leider damit zu weit entfernt — und den sonstigen in der Regel sich links und rechts von der Straße sich aufhaltenden Tieren wie Zebras, Giraffen und vielen Antilopen stoßen wir auf keine besonderen Tieren mehr. Die Rhino Post erreichen wir pünktlich nach Zeitplan gegen 13 Uhr bei 35 Grad. Wir bekommen Häuschen Nr. 3, unsere Erinnerungen an vor zwei Jahren werden sofort wieder präsent. Ein Elefant im Flussbett macht uns kurz seine Aufwartung. Um 15 Uhr gibt es High Tea, eine halbe Stunde später startet der Abendgamedrive. James, unser Führer, ist für uns zehnmal leichter verständlicher als beispielsweise Kaizer, er spricht einfach langsamer. Hinzu kommt, dass die anderen Gäste im Safariwagen auch Deutsche sind. Die Fragen und Erklärungen vollziehen sich also nicht in englischem Stakattokauderwelschenglisch, sondern basieren eher auf Brokenenglisch, was für uns einfach verständlicher ist. Leider gibt es aber auch kaum Tierbegegnungen, die der Erwähnung wert wären.
Das short breakfast wird coronabedingt zum Häuschen gebracht. Der Morgengamedrive verläuft außer 50 m …
Das short breakfast wird coronabedingt zum Häuschen gebracht. Der Morgengamedrive verläuft außer 50 m entfernt liegenden Löwen unspektakulär. Es fällt auf, dass die Gamedrives innerhalb des Parks in der Regel „distanzierter“ – Imbali war wohl eine Ausnahme – ablaufen, weil die Safariwagen auf den Wegen und Straßen bleiben und nicht wild durchs Gestrüpp auf die Tiere zufahren. Beim großen Frühstück verbergen sich Pilze im Omelett, worüber wir uns logischerweise beschweren. The same procedure as last time! Wir granteln – und man entschuldigt sich dann so sehr, dass man es im Grunde schon wieder bedauert, sich beschwert zu haben. Auf jeden Fall ist es heute recht kühl und bewölkt, für den Abendgamedrive werden wir auf den Pulli nicht verzichten können. Gott sei Dank funktioniert heute anscheinend das warme Wasser bei unserer Außendusche. Trotz Pilzdesaster fragen wir uns – angesichts der Abreise morgen –, ob es nicht besser ist, in den vornehmeren Lodges statt zwei drei Tage zu bleiben. Heute Abend soll unser „alter“ Guide vor zwei Jahren – Greg – wieder den Gamedrive „managen“. Wir sind gespannt, ob ihm das „Löwenglück“ hold sein wird.
Der Elefant im Flussbett vom Vortag macht uns wieder seine Aufwartung. Greg sehen wir kurz vor Beginn des Abendgamedrives – wir bleiben aber doch bei James. Leider beginnt es kurz nach Beginn zu regnen und wir kehren recht frühzeitig zur Lodge zurück, ohne überhaupt die Hauptstraßen erreicht zu haben. Den Gin Tonic gibt es dennoch – wir stoppen bei dem kleinen Damm im Umfeld bei der Lodge. Dafür gibt’s das Abendessen etwas früher – gegrilltes Hühnerfleisch mit Bohnen und Kartoffelbrei … Unsere Heizdecke tut seinen Dienst nach dem feuchten und kühlen Ausflug.
14. August, Samstag
Von der Rhino Post ins Skukuza Rest Camp


Dieses Mal wird unser Morgengamedrive wirklich in der Gänze zur private session. So kann man wirklich die eine oder andere private Frage stellen. James ist gelernter Automechaniker, interessiert …
Dieses Mal wird unser Morgengamedrive wirklich in der Gänze zur private session. So kann man wirklich die eine oder andere private Frage stellen. James ist gelernter Automechaniker, interessiert sich für Motorsport, war deshalb schon einmal in Holland und bevorzugt fußballtechnisch die Premier League. „Tiertechnisch“ sehen wir anfangs zwei männliche Löwen, die wir bald aus den Augen verlieren. Etwas weiter südlicher beobachten wir aus der Ferne nochmals zwei Löwen, die sich unterhalb eines Baumes zur Ruhe gelegt haben, also wenig action bieten. Der Kaffeekurzstopp erfolgt an der Picknickstation links in Richtung Lower Sabie.
Beim großen Frühstück drücken wir Lulu — der Pilzdesasterverursacherin — 100 Rand in die Hände. Dann verdünnisieren wir uns und fahren mit dem eigenen Hilux durch die Gegend. Große Highlights außer zwei tollpatschigen, noch recht jungen Hyänen und einer verletzt wirkenden Löwin, die sich kaum bewegt, im Flussbett erleben wir keine. Gegen 16 Uhr „betreten“ wir unser Camp in Skukuza, tanken — die Tankstelle in Lower Sabie hatte keinen Strom —, gehen kurz zum Shop bzw. zur „Internetstelle“, essen unser „ungetoastetes“ Weißbrot — der Toaster funktioniert nämlich nicht — und steigen recht früh ins Bett.
15. August, Sonntag
Eine zweite Nacht in Skukuza






Nach dem „schmalen“ Frühstück starten wir unsere Tagestour um 6:02 Uhr. Ziel ist als südlichster Punkt die Crocodile Bridge. …
Nach dem „schmalen“ Frühstück starten wir unsere Tagestour um 6:02 Uhr. Ziel ist als südlichster Punkt die Crocodile Bridge. Tierbegegnungen gibt es kaum: ein Löwe auf Steinen in 100 m Entfernung und ein motzender, einsamer Elefant, dem wir anscheinend die Laune verdorben haben, weil wir ihm im Weg waren. Schnell im Rückwärtsgang ein paar Meter zurück — Gott sei Dank stand hinter uns noch niemand — und die Gefahr ist gebannt. Bei Crocodile Bridge fotografieren wir — dem Ortsnamen entsprechend — ein Krokodil, ein Hornrabe gibt sich noch die Ehre und ein paar Affen direkt an der Straße sind auch noch einen Kurzstopp wert. Des Fahrens müde kehren wir recht früh nach Skukuza zurück, stehen uns doch zwei relativ lange Fahrtage bevor. Der Hamburger im Restaurant entspricht zwar nicht dem, was wir von Olifants vor zwei Jahren in Erinnerung hatten, aber unseren Hunger stillt er trotzdem. Schnell die Mails beim Hot Spot gecheckt und ein Foto der Lodge „Shalati — the Train on the Bridge“ gemacht, dann verziehen wir uns zu unserem Häuschen. Abends bekommen wir noch Besuch vom Nachbar — er hatte uns vorher schon von seinem Uraltgolf beim Vorbeifahren freundlich zugewunken. Aufgefallen war er uns auch schon durch seine vornehme Kleidung — eine schwarze lange Hose und ein braunes Sakko sind sicherlich normal im Kruger. Irgendwann entdecken wir ihn dann im „offenen“ Küchenhäuschen samt Frau beim Kochen incl. übergehendem Topf mit weißer Pampe. Anscheinend haben ihn unsere neugierigen Blicke auf uns aufmerksam gemacht, denn er kommt herüber und stellt sich als headmaster und Pastor vor. So kommen wir ins Gespräch mit ihm, er bittet um unsere Kontaktdaten und spricht zu guter Letzt noch ein Gebet für uns.
16. August, Montag
Zurück in den Luxus: Nkomazi Private Game Reserve












Um 5 Minuten nach 6 Uhr verlassen wir Skukuza in Richtung Manelani-Gate, die „zuverlässigen“ Tierchen — Elefanten und Hyänen — bleiben uns auch heute treu. …
Um 5 Minuten nach 6 Uhr verlassen wir Skukuza in Richtung Manelani-Gate, die „zuverlässigen“ Tierchen — Elefanten und Hyänen — bleiben uns auch heute treu. Um kurz nach 10 Uhr heißt es „Goodbye Kruger“, wir steuern die Ngomazi Game Lodge an. Nach knapp 2 Stunden erreichen wir deren Gate, die restlichen 8 km, für die man ein Highclearance-Fahrzeug haben soll, stellen unseren Hilux vor keine Probleme, nicht einmal in den Allrad müssen wir schalten. Vor der Rezeption steht das Empfangskomitee Spalier. Man schnappt sich unseren Autoschlüssel und zeigt uns die Anlage samt Restaurant und Boma. Alles wirkt höchst professionell und für uns überraschend luxuriös, zuletzt werden wir unsere Zeltvilla mit Nummer 2 geführt. Der Eindruck, den wir schon vom Empfangsbereich erhalten hatten, verstärkt sich hier nochmals: freier Blick auf den Fluss, Außenpool, Außenbadewanne, Außendusche — alles ist perfekt. Das Internet funktioniert — wir sind positiv überrascht. Um 14:20 Uhr gehen wir hoch zum Lunch, zwar dauert unser Essen, aber es schmeckt uns sehr. Nichtsdestotrotz fühlen wir uns fremd — a little bit too professionell and it appears heartless without the special sense for each detail. Der Gamedrive verläuft genauso, über den Gepard vor unserer Nase mit Trackinghalsband freuen wir uns doch. Besagter zeigt uns dann deutlich, dass unser Hauspuma doch eng mit den Raubkatzen verwandt sein muss. Er gähnt auffällig, zeigt uns seine Beißerchen und räkelt sich wie eine verschmuste Hauskatze à la Berti. Mit an Board sind zwei südafrikanische Pärchen, eines weiß und das andere schwarz, wobei von letzterem das ständige Herumspielen mit dem Handy von ihm und die überlangen Fingernägel samt orange-rosafarbenem „Strampelanzug“ trotz Rettungsringen um den Bauch von ihr in Erinnerung bleiben. Abends wird in der Boma gegrillt, wir sitzen alleine, nahe am Feuer, frieren nicht und das Essen schmeckt uns. Den Verzicht auf den Morninggamedrive und unseren Wunsch nach einem früheren Frühstück mit Vorbestellung in der Bar leiten wir noch in die Wege.
17. August, Dienstag
Auf in die Tembe Elephant Park Lodge






Nach Außendusche mit warmem Wasser „klappt“ unser Frühstück perfekt — auch wenn unser French Toast mit Bacon und Mango eher nach Toast Hawaii schmeckt als der erhofft rein süße Toast so, …
Nach Außendusche mit warmem Wasser „klappt“ unser Frühstück perfekt — auch wenn unser French Toast mit Bacon und Mango eher nach Toast Hawai schmeckt als der erhofft rein süße Toast so, wie wir ihn von anderen Gelegenheiten gekannt haben. Dann geht es noch vor 8 Uhr los — die Koffer sind während unseres Frühstücks schon zum Auto gebracht worden und das Auto steht abfahrbereit vor der Rezeption — in Richtung Tembe: 6 Stunden Fahrt und über 400 km mit geschätzt 200 überholten LKWs ohne Highlights außer vielen abgebrannten Hügeln und anfangs ausgeprägter Holz- und später Zuckerrohrindustrie. In Erinnerung bleibt das extrem laute und lebendige Örtchen Jozini mit seinen wuseligen Märkten und offenen Geschäften entlang der Straße. Hier merkt man ganz besonders, dass man sich in einer anderen Welt befindet. Einerseits will man am liebsten parken und aussteigen und diese Eindrücke auf sich wirken lassen, andererseits würde man als Weißer mit Spiegelreflexkamera als neugieriger Zuschauer aus der Luxuswelt der Nordhalbkugel selbst ein Fremdkörper sein.
Tembe erreichen wir kurz vor 2 Uhr, der Nachmittagsgamedrive ist also gesichert. Das zügige Fahren incl. vorgezogenem Frühstück hat sich – so meinen wir zu diesem Zeitpunkt – gelohnt. Unser Familienzelt — auch hier mit der Nummerierung 2 — ist recht weit vom Haupthaus entfernt. Nun beginnt der „Tembeminusbericht“: 1) Das Warmwasser unserer Außendusche geht nicht. 2) Der Gamedrive erweist sich als Vogelbeobachtungs-Rentner-Trip mit halbiertem Gin-Tonic ohne jeglicher Raubkatze bzw. Großgraugetier. 3) Auf das Dinner mit anvisiertem Beginn um 18:30 Uhr warten wir eine geschlagene Dreiviertelstunde. 4) Das Wort „herzlich“ oder „We are so sorry about the shower problems“ kennt man in Tembe nicht.
Wenigstens um unsere Dusche kümmert man sich „subito“.
18. August, Mittwoch
Only birds im Tembe



Nach dem akzeptablen Kurzfrühstück setzt sich auf dem Morninggamedrive die Präferenz auf Fluggetier fort. Die Altengruppe, …
Nach dem akzeptablen Kurzfrühstück setzt sich auf dem Morninggamedrive die Präferenz auf Fluggetier fort. Die Altengruppe, mit denen wir das Safarifahrzeug teilen, ist wenigstens nett — ein Südafrikaner, der sein Berufsleben in den Staaten verbracht hat, erzählt uns viel von seinem zukünftigen Leben mit Frau hier wieder in der Heimat. Außerdem schafft es unser Guide doch glattweg, uns zwei Elefanten zu zeigen. Nun sitzen wir vor unserem Zelt und warten auf das Nachmittagsprogramm. Um 14 Uhr soll es Lunch geben und um 15 Uhr wäre wieder der Rentnertreff im Safariwagen angesagt. Ob uns wieder Fluggetier gezeigt wird, steht noch in den Sternen. Dass wir Löwen bevorzugen, haben wir auf jeden Fall oftmals genug geäußert. Unser Vogelführer liebt es übrigens, seine Anmerkungen und Erklärungen mit einem nachgestellten, langgedehntem „Jaaaaaa“ nachdrücklich abzuschließen. Außerdem suchen wir noch fortwährend nach der „Kugelfrucht“, die wir 2019 als Souvenir mit nach Hause gebracht hatten — eine Kugel haben wir schon ergattert, gefunden wenige Meter von unserem Zelt an einem stachligen Baum hängend. Es bleibt tatsächlich dabei, dass unser Aufenthalt hier unter keinem guten Stern steht, denn auch der zweite Abendgamedrive bietet nichts an erwähnenswertem Getier. Dafür steigt die Misslaune über unseren Aufenthalt hier incl. dem Führer, der sich u. E. auch keine Mühe gibt, Löwen oder Elefanten zu finden. Neu für uns war das zweistöckige Beobachtungshäuschen mit Blick auf das Wasserloch, das per Webcam sowohl im Internet als auch im Restaurantbereich auf dem Flatscreen hinter Bar beobachtet werden kann. Das Abendessen passt sich der Laune an, das Kudufleisch ist zäh, nur der Reis schmeckt.
19. August, Donnerstag
Von der Tembe Elephant Park Lodge zur Thonga Beach






Nach dem akzeptablen Kurzfrühstück setzt sich auf dem Morninggamedrive die Präferenz auf Fluggetier fort. Die Altengruppe, …
Genauso geht es beim letzten Drive in Tembe weiter. Animals zero! Frühstücken — Auschecken — Abfahrt mit der Destination Thonga Beach. Nachzutragen ist, dass hier wirklich alles in Rechnung gestellt wird, sogar den Cappuccino aus der Kaffeemaschine von der Bar müssen wir bezahlen. Dafür verfestigt sich unser Vorsatz, dass Tembe uns nie wieder sehen wird und Tipping in Tembe für uns nicht in Frage kommt. Wenigstens unsere „Kugelsuche“ gestaltet sich nun erfolgreich, eine finden wir beim Morninggamedrive, zwei beim Hinausfahren vielleicht 50 m von unserem Parkplatz entfernt und eine auf der einsamen, ewig langen geraden Straße gen Tonga.
Thonga empfängt uns gegen 12:20 Uhr really smart — die Anfahrt hat Spaß gemacht, die Sonne scheint, die Erinnerungen werden wach und das Empfangsmädel ist freundlich und lustig. Wir bekommen die bescheidene „Hütte“ 9 mit Mehrblick, etwas höher gelegen als die, die wir vor zwei Jahren hatten. Der Lunch um 13 Uhr wird in einer High-Tea-Etagère gebracht und schmeckt wirklich vorzüglich. Dann düsen wir erstmals in Badekleidung „kurzbehost“ gen Beach und marschieren wie vor zwei Jahren in die gleiche Richtung. Trotz Lunch lassen wir uns den Kaffee samt Kuchen nicht entgehen. Dann geht es stressfrei ohne Ärger über No-Animal-Some Birds-Watching-Tours zurück ins Zimmer, wir duschen, genießen den Luxus und hören dem Meeresrauschen zu. Leider bewölkt es nun immer mehr — das von uns für morgen gebuchte „Ocean Adventure“ scheint gegebenenfalls wie vor zwei Jahren ins Wasser zu fallen. Was tatsächlich kleinkariert und negativ zu sehen ist, ist die Limitierung des Internets angesichts des hier zu zahlenden Zimmerpreises. Um 19 Uhr gibt es das Dinner — wir sind gespannt, wie dieses unter Coronaregeln innen ablaufen wird. Es gibt Fisch mit Nudeln und verläuft relativ pandemiekonform, denn einige Tische wurden anscheinend im 1. Stock gedeckt. Am Nachbartisch sitzt die von uns recht „altbacken“ eingeschätzte Erlanger Familie, mit denen wir in der Rhino Post schon einige Gamedrives miteinander gemacht hatten — während des Eincheckens hier in Thonga war uns die Frau kurz begegnet, ihn hatten wir mit Sonnenhütchen ebenfalls schon kurz gesehen.
20. August, Freitag
Ein Tag am Meer in der Thonga Beach





Um 8 Uhr geht’s zum Frühstück. Eigentlich hatte man vorgehabt, uns ein private breakfast am Strand zu offerieren, …
Um 8 Uhr geht’s zum Frühstück. Eigentlich hatte man vorgehabt, uns ein private breakfast am Strand zu offerieren, durch unser Hinsetzen, unsere Bestellung und auch dem Bringen von Kaffee und Tea kommt dies nicht zustande. Irgendwie scheint manchmal der Service – beim Restaurant – nicht ganz im Bilde zu sein. Manchmal muss man doch recht lange warten, bis einer der Servicekräfte zu sehen ist. Nichtsdestotrotz – das Wetter ist besser als erwartet und es geht bis Mittag zum Strand. Der restliche Tag wird uns von den Essenszeiten vorgegeben: Lunch, Kaffee und Dinner. Das Lammgoulasch abends schmeckt besser als erwartet, danach verratschen wir uns noch an der Bar mit den Erlangern. Er ist übrigens Staatsanwalt, sie ist Polizistin mit Schwerpunkt Wirtschaftskriminalität. Unser Ocean Adventure streichen wir nun endgültig. Trotz der atemberaubenden Lage und des hier gebotenen Komforts merken wir, dass „Strand allein“ für uns zu wenig ist, mehr als zwei Nächte wären zu viel gewesen.
21. August, Samstag
Von Thonga in den Luxus: AndBeyond – Phinda Rock Lodge















8 Uhr Frühstück — Kurzbesuch am Strand — Auschecken — Verabschiedung von den Erlangern und dann verlassen wir Thonga. Etwas …
8 Uhr Frühstück — Kurzbesuch am Strand — Auschecken — Verabschiedung von den Erlangern und dann verlassen wir Thonga. Etwas überraschend für uns ist das herzliche Goodbye der zwei Angestellten direkt beim Auto. Dann geht es slowly 100 km zur Phinda Rock Lodge, die wir gegen 13 Uhr erreichen. Murray — anscheinend der Manager vor Ort — und Vela — der für uns zuständige Serviceman — empfangen uns überaus freundlich und keineswegs irgendwie „gespreizt“, was wir angesichts des Preises der Lodge schon befürchtet hatten. Wir erwähnen unsere Vogel- und Mushroomaversion und Murray versteht es wirklich, darauf humorvoll zu reagieren. Murray zeigt uns unser Zimmer — und uns verschlägt es angesichts des Luxus fast den Atem. Im Grunde ist es durch schwere, schwarze Holztüren und stufig versetzter, riesiger Raum mit großer Terrasse und einem kleinen, leider nicht geheizten Pool. Die Minibar ist a) voll und b) im Zimmerpreis enthalten. Kurz darauf sitzen wir schon beim Lunch, erwartungsgemäß schmeckt es sehr sehr gut: ein griechischer Salat, ein Tunfischsalat, dann ein riesiges Baguette und danach ein Eis bzw. ein Sorbet. Wir lernen Kim, unseren Guide, kennen. Unser erster Gamedrive startet um kurz nach 15 Uhr, zuvor haben wir uns natürlich den im Restaurantbereich angebotenen Kaffee samt Kuchen nicht entgehen lassen. Wir sind zu sechst unterwegs, eine Frau mit ihrer Tochter aus Chicago, ein südafrikanisches Pärchen wohl irgendwie in unserem Alter und wir. Kim — sie ist halb Britin, halb aus Simbabwe — wird begleitet von einem Tracker, der großteils immer auf dem Trackersitz links vorne auf der Motorhaube sitzt. Nur wenn Raubtiere direkt in der Nähe sind, wechselt er auf den Beifahrersitz. Nach dem Tembegamedrivedesaster sind wir logischerweise mächtig gespannt. Und es beginnt furios: vier Nashörner, fünf faule Löwen und ein Leopard. Kim kämpft sich mit ihrem Safariwagen wirklich durchs Gebüsch, um uns das zu zeigen, worauf wir sehnsüchtig gehofft hatten. Ihr Fahrstil ist wirklich faszinierend, sie scheint den Straßenverlauf fast zu erahnen, denn zu fünfzig Prozent schaut sie tatsächlich nach hinten, um sich mit den Safariteilnehmern zu unterhalten. Auf ihrem Fahrersitz sitzt sie eher schief, um Augenkontakt mit dem jeweils Fragenden halten zu können. Wir halten uns hierbei zurück, unsere Fremdsprachkenntnisse sind zumindest im Wettbewerb mit den anderen eher unterirdisch. Auf jeden Fall sind wir happy, schon der erste Gamedrive hat uns mehr geboten als viele andere — egal, ob in der Rhino Post oder in Tembe. Das Abendessen — es gibt Huhn — wird draußen serviert. Obwohl uns das Essen beim Dinner geschmacklich eher enttäuscht, genießen wir die Atmosphäre, denn es ist extrem ruhig, alle unterhalten sich leise, man hört die Tiere, kein Kindergeplärr oder herumalbernde coole Teenager.
22. August, Sonntag












Der Tag beginnt mit dem georderten PCR-Spucktest, gefolgt von unserem zimmerinternen Precoffee, der schon zur Gewohnheit wird. Leider ist der Himmel ist recht bewölkt. …
Der Tag beginnt mit dem georderten PCR-Spucktest, gefolgt von unserem zimmerinternen Precoffee, der schon zur Gewohnheit wird. Leider ist der Himmel ist recht bewölkt. Der Morninggamedrive beginnt um kurz nach 6 Uhr, es sind nun nur noch vier Teilnehmer, denn das Mutter-Tochter-Gespann reist anscheinend früh ab. Frieren tun wir ausnahmsweise nicht, denn wir erhalten eine Wärmflasche. Kim macht so phänomenal weiter, wie wir sie gestern erlebt haben: die spielende Gepardenfamilie mit Mutter und zwei Halbstarken, dann der Regen, dem wir im Poncho zu trotzen versuchen und dann wieder unsere lazy lions vom Vortag. Zurück in der Lodge gehen wir zum Frühstück, den Lunch, den wir uns aufs Zimmer haben bringen lassen, verschmähen wir großteils. Der Abendgamedrive wird private: Kim, der Tracker und wir. Es beginnt mit dem Elefanten direkt bei unseren lazy lions, es folgen die drei noch jugendlichen, verspielten und neugierigen Hyänen bei ihrem Bau und endet bei den ebenfalls noch jugendlichen Leoparden. Leider ist es zu diesem Zeitpunkt schon so dunkel, dass wir nicht mehr fotografieren können. Beide waren anscheinend seit 3 Monaten nicht mehr gesehen worden.
Das Dinner gibt es drinnen, eine sechsköpfige US-Rentnergruppe ist Gott sei Dank auch so zurückhaltend, dass wir unser Beefsteak mit Blumenkohl und Kartoffelbrei erneut in Ruhe genießen können. Für Unterhaltung sorgen unsere kurzen Gespräche mit Vela über Fußball und seinen Versuchen, den einen oder anderen deutschen Ausdruck anzubringen. Mit Kerzenlicht, Amarula und einer eingelassenen Badewanne überrascht man uns, als wir in unser Zimmer zurückkehren. Der letzte Abend hier lässt uns angesichts des bevorstehenden Urlaubsendes und dem, was danach leider wieder folgt, nachdenklich werden.
23. August, Montag
Von Phinda nach Piet Retief im Vredenhoff Bed & Breakfast











Der Tag beginnt mit dem georderten PCR-Spucktest, gefolgt von unserem zimmerinternen Precoffee, der schon zur Gewohnheit wird. Leider ist der Himmel ist recht bewölkt. …
Wieder kommen wir in den Genuss einer Privattour am Morgen, — und diese sollte alle anderen in den Schatten stellen: ein Leopard beim Spaziergang — der Leopard beim Impalajagen — die Affenwarnrufe — die überraschende Aufwartung der vier Löwen — der illegitime Nyalabeutediebstahl der Löwen — die undisziplinierte Fressorgie der Löwen — ein friedlicher Elefant aus der Ferne — der Kurzbesuch bei der kleinen Büffelherde und bei den Rhinozerossen, womit uns die Big 5 als Abschiedsgeschenk nochmals in einem Gamedrive präsentiert wurden. Einzig den erneuten Regenschauer könnte man bemäkeln. Gegen 9:30 Uhr kommen wir really impressed letztmals in der Phinda Rocklodge an. Der Abschied von Kim, unserem Tracker und nach dem Frühstück auch von Murray und Vela fällt uns gar nicht so leicht. Drei Stunden später sitzen wir eher mürrisch in Piet Retief im Vredenhoff Bed & Breakfast. Das Zimmer ist sauber, aber im Grunde wie ein Motel.
Wahrscheinlich hätten wir noch umbuchen sollen und stattdessen die Empfehlung der Erlanger Familie — die Dusk-to-Dawn-Farm ca. 20 km vor Piet Retief — annehmen sollen. Allerdings hätte es nichts daran geändert, dass der hinsichtlich Planung ungewöhnlichste Urlaub vorbei ist. Gott sei Dank haben wir richtig gehandelt — denn er war wunderschön. Morgen wird hoffentlich nichts Ungewöhnliches mehr passieren, und wir können bald wieder unserem Grundsatz folgen: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Nachzutragen bleibt von unserem heutigen Tag noch, dass uns Murray das negative Coronatestergebnis mitgeteilt hat.
24. August, Dienstag
Von Piet Retief zum Flughafen O. R. Tambo in Johannesburg und vor dort back home



Unser letzter Urlaubstag …
Unser letzter Urlaubstag: Es gibt es ein kleines warmes Frühstück – ausreichend, aber nicht zu vergleichen mit Phinda. Ohne Stopp geht es zum Flughafen, um ca. 14 Uhr sind wir bei Europcar. Die Rückgabe ist schnell erledigt. Es gibt zwar keinen Rückgabebeleg, aber nach kurzer Zeit erhalten wir eine Bestätigung per SMS. Im internationalen Terminal ist fast nichts los, die Halle mit den Check-In-Schaltern ist nahezu ausgestorben. Sie öffnen erst 3 Stunden vor Abflug – alle Ein- und Ausgänge sind geschlossen. Außerdem kann man nur an wenigen Punkten das Gebäude verlassen oder betreten. Beim Einchecken werden dann das Einreiseformular und unser Impfnachweis nochmals genau kontrolliert bzw. müssen wir noch ein Formular ausfüllen, das vor der Grenzkontrolle eingesammelt wird. Auch bei den Gates ist „tote Hose“, fast alle Geschäfte sind bis auf ein paar Imbisshops geschlossen. Kein Vergleich mit dem letzten Mal! Immerhin ist unser Flieger – eine Boeing747 – schon da, pünktlich geht es dann los gen Frankfurt.
Dort werden wir dann am Gate von einem – frankfurttypisch – unfreundlichen Polizisten empfangen, der unsere Ausweise checkt. Gegen 9:15 Uhr geht es weiter nach München und wieder zu unserem Pumi. So geht der kurzfristigste gebuchte Urlaub zu Ende. Coronabedingt vermutlich der Urlaub mit den wenigsten Touris im Kruger N.P. in our live.













