Namibia – 2023 (Ostern)

31.03.2023 — Freitag

Vom Franz-Josef-Strauß-Flughafen nach Doha

In der Früh noch in der Schule — um 5 Minuten vor 10 Uhr zuhause: So steht der Haussegen nicht schief und nachdem der Müll in …

In der Früh noch in der Schule — um 5 Minuten vor 10 Uhr zuhause: So steht der Haussegen nicht schief und nachdem der Müll in der Früh weggebracht und der erste Koffer schon sich im Auto befindet, schaffen wir die anvisierte Abfahrtszeit um 11 Uhr locker. In Faistenhaar macht unser Kater auch keine Probleme und schließt binnen weniger Minuten erste Freundschaften. Es scheint so, dass wir uns keine Sorgen um ihn machen müssen. Am Flughafen stellt uns die Abfahrt auf die Ebene 3 im P7 – unserem gewohnten Parkhaus – mit einer ersten Hürde auf die Probe. Sie ist versperrt, die Schilder verwirren, denn die Auffahrt darf man sozusagen als Geisterfahrer als Abfahrt nutzen. Terminal 1 ist ungleich Terminal 2 bzw. Qatar ist nicht gleich Lufthansa, was zur Folge hat, dass die Abläufe nicht so souverän und routiniert wie beim letzten Flug vollzogen werden. Das Warten am Qatar Airlines-Schalter fühlt sich ewig an; das dort beschäftigte Bodenpersonal arbeitet auch eher im Schneckentempo. Zu unserer Verwunderung fragt man nach einer Reiseversicherung und überprüft auch noch das Gewicht unseres Handgepäcktrolleys. Exakt 8 kg – Glück gehabt – aber auch nur eine Folge der zuvor schnell vorgenommenen Objektivumlagerung in den Rucksack. Lange belassen wir dieses nicht dort, denn kaum haben wir den Schalter hinter uns, befindet es sich wieder im roten Trolley. Bei der Security gibt es keine „großen“ Probleme mit dem Überprüfen unseres Handgepäcks, nur die Sneaker bedürfen eines genaueren Checks durch die Beamten. Die automatische Passkontrolle schaffen wir auch ohne aufzufallen und nun sitzen wir am Gate B 15 und warten auf’s Boarding. Ein paar Getränke gekauft und sich im kostenlosen Flughafen-WLAN eingeloggt – so sitzen wir nun da. Auch wenn es dieses Mal zwei Flüge hintereinander sind, die Aussicht auf die Exitseats, die wir ja gebucht haben, stimmt uns positiv.

Um 22 Uhr deutscher Zeit erreichen wir Doha. Unsere Seats tragen immens dazu bei, dass wir eigentlich recht fit und nicht genervt sind. Der Service von Qatar Airlines ist sicherlich besser als Lufthansa, zumindest was die Getränkeversorgung betrifft. Das Essen — egal ob die extra vorher georderte Fruchtplatte oder die Nudeln — verdient jedoch kein Lob. Nun sitzen wir hier und warten auf unseren Anschlussflug — unser Gate wird wahrscheinlich C39 sein, wobei die Betonung auf wahrscheinlich liegt. Diese Information haben wir bei einem Informationsstand erhalten, kurz nach Verlassen des Flugzeugs und unserer kurzzeitigen Verwirrung aufgrund des fehlenden Connecting Flights-Schilds. Hier scheinen aber das Ankunftgate recht nahe beim Abfluggate zu sein. Die Ortszeit ist eine übrigens eine Stunde später. Alles hier ist supermodern und die erhoffte, aber nicht erwartete Smoking Lounge ist auch in Sichtweite. Um 2:05 Uhr soll es dann weitergehen. Zum Flughafen der zumindest für uns kurzen Wege avanciert Doha auch hinsichtlich des Food Courts, bei dem wir ein überteuertes San Pellegrino für 5 US-Dollar kaufen. Im Vergleich zu München ist auf jeden Fall hier die Hölle los, wobei es direkt beim C39-Gate dann doch recht ruhig ist.

01.04.2023 — Samstag

Weiter nach Windhoek zur Zebra Kalahari Lodge

Überaus pünktlich verlassen wir Doha und tatsächlich auch vom Gate C39 …

Überaus pünktlich verlassen wir Doha und tatsächlich auch vom Gate C39, wobei wir wie in alten Zeiten à la München-Riem noch per Bus zum Flugzeug gebracht werden. Für uns überraschend ist dieser Flug bis auf den letzten Platz voll. Das Essen, egal ob kurz nach dem Start oder dann in der Früh, verdient sich wiederum schlechte Noten. Wirklich geschmeckt hat eigentlich nur der Jogurt. Im Gegensatz zum 1. Flug schaffen wir es doch etwas zu schlafen. So kommt uns der längere Flug kürzer vor als der erste. Um 9:35 Uhr landen wir bei blauem Himmel. Namibia empfängt uns also so, wie wir es 2017 verlassen haben. Ärgerlich ist, dass wir es versäumen, zügiger gen Terminalgebäude zu gehen. Wir gehören zu den letzten Passagieren, die sich in die Schlange bei der Immigration einreihen. Fast 60 Minuten dauert es, bis wir endlich dran sind. Unsere „Beamtin“ trägt dann auch noch zur Verzögerung bei und braucht ewig, bis der Stempel im Pass und das Foto, das man von jedem Touristen macht, im Kasten ist. So verlassen wir getrennt den Schalter, um wenigstens beim Suchen der Koffer am Baggageclaim Zeit zu sparen. Bei Europcar vollzieht sich die Bürokratie dann erheblich schneller und geht auch freundlicher vonstatten und unser wie erwartet weiße Hilux steht nur 100 Meter vom Schalter in der Ankunftshalle entfernt. Kein extra Shuttle, nur einmal über die Straße und links halten, dann steht man schon vor den Europcar-Autos. Erspart bleibt uns auch der Einführungs-Sicherheitsfilm, anscheinend wirken wir tatsächlich wie „professionelle Namibia-Urlauber“. Zumindest glaubt man uns, dass wir schon mehrmals Kunden waren, was in Namibia bei Europcar eigentlich gar nicht stimmt. Unser Pickup macht trotz seiner 76000 km-Tachostand einen guten Eindruck auf uns. Später beim Fahren fällt dann auf, dass das Lenkrad bei 120 km/h recht unruhig wird, wobei wir nicht wissen, ob die Reifen oder der Fahrbahnbelag oder irgendetwas anderes die Ursache dafür sind. Der Flughafen ist ja knapp 30 km außerhalb von Windhuk. So verlässt man also der Flughafenbereich und ist dann im Grunde allein in der Natur. Zunächst geht es in Richtung Windhuk, dann biegen wir links ab nach Dordabis. Ab hier kommt dann das Naturfeeling endgültig auf, denn die Teerstraße wird zur unpaved road. Über Uhlenhorst und Hoachanas nähern wir uns nach insgesamt 230 km mit wenigen Kurzstopps unserer ersten Lodge, der Zebra Kalahari Lodge. Auf die angebotenen Activities verzichten wir gerne, da unsere Erwartungshaltung – zumindest bei dieser Lodge – hinsichtlich Tierwelt gering ist, sie nicht im Übernachtungspreis eingeschlossen sind und wir nach den Flügen doch erledigt sind. Zum kostenlosen Kaffee mit Kuchen sagen wir aber nicht nein.
Viele Touristen scheinen auf jeden Fall nicht da zu sein. Beim Sitzen vor dem Restaurantbereich stellen wir fest, dass die wenigen anderen ausschließlich Deutsch sprechen. Unser Häuschen ist knapp 100 Meter vom Hauptgebäude entfernt und die Terrasse, auf der wir gerade sitzen, ist in der Natur und vollkommen nicht einsehbar.

Trotz der Hitze fühlen wir uns recht wohl, der Innenraum ist OK, die Klimaanlage funktioniert und wir genießen die Stille. Um 19 Uhr soll es dann das Dinner geben. Was ist negativ? Das WLAN funktioniert nur beim Haupthaus und der Empfang an der Rezeption war – trotz angebotenem Begrüßungssaft – etwas befremdlich oder – um andere Worte zu gebrauchen – nicht besonders herzlich. Für uns erfreulich ist, dass es das Frühstück bereits ab 6 Uhr gibt, was angesichts der bevorstehenden 6 Stunden Fahrzeit mit 370 km auf fast durchwegs Schotterstraßen ideal ist. Springbok-Steak – einmal medium und einmal welldone, plus Ofenkartoffeln und Karotten, einen Salat und eine Tomatensuppe, dann einen Extra-Bohnen-Salat, Kuchen mit Caramelsauce, Mineralwasser, ein Glas Rotwein und zwei Gin&Tonic bei romantischem Licht und 25 Grad mit Blick auf ein Wasserloch hört sich gut an und genauso hat es auch geschmeckt. Gegen 21 Uhr liegen wir dann im Bett.

Es dauert relativ lang, bis es hell wird. So gehen wir erst kurz vor 7 Uhr zum Frühstück. Trotzdem sind wir die ersten, da die anderen …

Es dauert relativ lang, bis es hell wird. So gehen wir erst kurz vor 7 Uhr zum Frühstück. Trotzdem sind wir die ersten, da die anderen nahezu komplett die San-Wanderung-Activitiy gebucht haben. Das Frühstück ist OK, mit Scrambled Eggs und Toast und arg künstlichem Jogurt im Plastikbecher. Über Nacht hat es gewaltig abkühlt, sodass wir zu Pulli und Strickjacke greifen.

Um 7:45 Uhr brechen wir dann auf in Richtung Mariental. Die ersten Giraffen des Urlaubs sehen wir noch auf dem Lodgeareal. Tanken und der Lebensmitteleinkauf stehen dann in dem genannten Örtchen auf dem Plan, das wir ja schon von 2017 kennen. Auf dem Weg dorthin passieren wir die Abzweigung links auch zu unserer damaligen Lodge Bagatelle, in der wir erstmals den Namibiamassentourismus mit vielen Reisegruppen kennengelernt hatten bzw. auch beobachten konnten, dass extrem sandige Strecken das eine oder andere Auto vor Probleme stellen kann. Nach Mariental ist Gochas unsere nächste Zwischenetappe. Auch ohne große Highlights können wir die relativ lange Tagesstrecke genießen. Wir merken, dass man nach einer Nacht im Bett einfach ausgeruhter ist als nach einer Nacht im Flugzeug und dass unpaved roads ohne Verkehr weniger ermüdend sind als viel Verkehr auf den südafrikanischen Autobahnen. Mata Mata erreichen wir kurz nach 14 Uhr. Der Grenzübergang verläuft eigentlich problemlos. Man kommt sich vor wie „in the middle of nowhere“, unsere Papiere sind vollständig, auch wenn es der auf einem Stuhl vor dem Office sitzenden Grenzbeamtin schwerfällt, die deutlich markierte Engine-Number zu entdecken. Gleich nach der Grenze befindet man sofort im Camp. Auch hier läuft alles wie geschmiert, der Hinweis, dass man mit 1,8 bar Luftdruck in den Reifen unweigerlich steckenbleibt, erzeugt in uns dann doch leichte Nervosität. Letztendlich weiß man ja nie, was einem bevorsteht. Auf den Tankstellenmann müssen wir noch etwas warten, er hilft uns dann bereitwillig beim Luftherauslassen von 1,8 auf 1,6. 50 Rand sind dann unser Dank. In der kurzen Wartezeit davor deponieren wir Lebensmittel und Koffer in unserer Riverside Cabin Nr. 7, die sich als recht geräumig erweist und deren Terrasse mit einem Stromkabel gesichert ist. Nicht so ganz korrekt ist jedoch die Bezeichnung, richtig müssten sie Dry-Riverbed-Cabins benannt werden.

Nach unserem Tankstellen-Luftreduktions-Stopp geht es in den Park hinein. Eineinhalbstunden in der gleichen Richtung, die wir morgen nochmals fahren werden und die gleiche Zeit zurück. Wie im Krüger darf man auch hier nicht aus dem Auto aussteigen. Gefährliche und viele Tiere bekommen wir aber nicht zu Gesicht, so dass wir nur zwei, dreimal zu den großen Kameras greifen. Als „leere Luft“ erweist sich auch der Hinweis auf den notwendigen, geringeren Reifendruck, auf der gesamten Strecke fahren wir 2W, den Allrad brauchen wir nie. Kurz vor 19 Uhr sitzen wir stromgesicherten Terrasse, die uns vor einem mickrigen, einsamen Schakal in 100 Meter schützt.

In wenigen Minuten starten wir mit dem Selbstversorger-Dinner: Toast plus Zwiebel plus Tomaten und Käse. Morgen geht es mit 1,6 bar — lt. Schild sollten es 1,5 sein — wieder in den Park hinein zum Twee-Rivieren-Restcamp. Kurz nach 7 Uhr werden wir uns für die insgesamt knapp 130 km auf den Weg machen.
Die Nacht entwickelt sich zu einem Albtraum. Der Strom wird abgeschaltet, es wird heißer und heißer, wir öffnen die Fenster und die Mücken ergreifen Besitz von unserem Schlafzimmer. Von 23.30 Uhr bis 3 Uhr stechen und umschwirren sie uns und wir versuchen ihnen mit Taschenlampe und als Schlaginstrument unsere Kindles Herr zu werden. Erst nach drei Stunden Kampf gegen die Übermacht verschieben sich die Fronten zugunsten von uns und wir können endlich wieder schlafen. Kurz vor 5 Uhr läuft die Klimaanlage wieder an.

03.4.2023 — Montag

Twee-Rivieren-Restcamp

Der Tag beginnt mit dem Selbstversorgerfrühstück und anschließend mit der Abmeldung an der Rezeption. 130 km plus einem Umweg ins nächste Flusstal liegen vor uns. Auch heute hält sich die Tierzahl …

Der Tag beginnt mit dem Selbstversorgerfrühstück und anschließend mit der Abmeldung an der Rezeption. 130 km plus einem Umweg ins nächste Flusstal liegen vor uns. Auch heute hält sich die Tierzahl in Grenzen, Raubtiere bekommen wir gar nicht zu Gesicht. Ein kleines Highlight ist eine Giraffengruppe, die direkt vor uns die Straße zügig überquert. Ansonsten sind es die üblichen Standardtiere: Oryx, Springbok, Gnus, Sträuße und eine Kuhantilope und eine in einem Baum versteckt sitzende Eule. Vor allem die direkte Hauptroute ist aber irgendwie landschaftlich schön, hauptsächlich Sand, unterbrochen ab und zu von wenigen Waschbrettabschnitten. Unser beabsichtigter Umweg erweist sich als Falschentscheidung, da diese gut 60 km sowohl vom Fahren her als auch von der Umgebung nicht mithalten können. Der Großteil des 2. Abschnitts verläuft übrigens direkt an der Grenze zu Botswana. Es kann also sein, dass wir – ohne offizieller Einreise – uns bereits auf botswanischen Boden befunden haben. Die Grenzsteine entlang der Straße lassen diese Vermutung auf jeden Fall berechtigt erscheinen. Kurz nach 13 Uhr erreichen wir das Twee-Rivieren-Restcamp mit einem Grenzübergang zu Botswana. Genauso wie in Mata Mata ist diese Vermischung von Grenzübergang und Camp manchmal ein wenig verwirrend, mit mehrmaligem Nachfragen scheinen wir aber zumindest bis jetzt keine großartigen Dokumentenfehler begangen zu haben. Einchecken können wir erst um 14 Uhr, die Dreiviertelstunde bis dorthin nutzen wir, um zu tanken bzw. um im etwas lieblos sterilen Restaurant einen griechischen frischen und überraschend gut schmeckenden Salat zu essen. Dafür geht das Einchecken zügig, unseren Transfrontier-Park-Laufzettel, den wir in Mata Mata erhalten und ständig beim Betreten und Verlassen des Parks abgeben bzw. abholen müssen, überreichen wir der Dame am Grenzübergang direkt links vom Eingang des sonderbar, aber modern gestalteten Rezeptionsgebäudes.
Unsere Cabin hier, Nr. 9, gefällt uns weniger als Mata Mata, sowohl von der Einrichtung her als auch von der Lage des Gebäudes. Die Klimaanlage jedoch scheint besser zu sein. Nun hoffen wir, dass nächtens hier nicht der Strom abgeschaltet wird. Wir tragen unsere Sachen hinein und sprinten über den steinigen Hof zum Shop, um unsere nach dem Abendessen von gestern und dem Frühstück von heute Morgen reduzierten Essensvorräte wieder zu ergänzen. Mittlerweile ist es 15:30 Uhr und wir sitzen im Schatten am hinten gelegenen Eingang in der sich etwas wie eine Gesteinswüste anmuteten Umgebung bei geschätzt 30 Grad.

Unternehmen werden wir heute nichts mehr. Morgen werden wir zügig durch den Park nach Mata Mata zurückkehren und dann auch wieder namibischen Boden betreten. Vielleicht zeigt sich ja morgen ein Löwe. Unser Ziel morgen ist die Kalahari Game Lodge mit dann berechtigter Hoffnung auf Löwen. Zumindest in der Werbung für diese Lodge versprechen die Berichte darüber, dass man diese z. T. getrackten Tiere zu Gesicht bekommt. Unsere Selbstversorgerzeit endet auf jeden Fall mit dem heutigen Twee-Rivieren-Restcamp.

O4.04.2023 – Dienstag

Kalahari Game Lodge

Die Klimaanlage funktioniert bestens und auch keine einzige Mücke vertreibt uns den Schlaf, nur der Spalt zwischen …

Die Klimaanlage funktioniert bestens und auch keine einzige Mücke vertreibt uns den Schlaf, nur der Spalt zwischen unseren aneinander geschobenen Betten behindert die „gute Nacht“. Unser Schnellfrühstück mit dem letzten, geteilten, jetzt schon arg trockenen Stück Kuchen von zuhause plus Jogurt dauert nicht lange. Das Auschecken bzw. Abholen unseres N.P.-Zettel geht ebenso rasch über die Bühne. 9 Grad zeigt die Temperaturanzeige im Auto an, als wir zurück auf den Weg nach Mata Mata machen. Spätestens nach der Kreuzung Nossob – Mata Mata sind wir recht einsam unterwegs auf der Sandpiste. Genauso wenig aktiv ist die Tierwelt, die uns zumindest auf dem ersten Abschnitt ebenfalls alleine lässt. Kleine Höhepunkte sind die beiden Picknickstopps rechterhand. Der erste liegt etwas oberhalb mit einer alten Schmiedewerkstatt, den zweiten hatten wir ja schon bei der Fahrt nach Twee-Rivieren angesteuert. Dessen faszinierende ungewöhnliche Toilette mit den originellen Schiebetoilettentüren aus Holzbalken und den gegenseitigen freien Blick auf das Waschbecken des Damen-WCs hatte uns schon beim ersten Mal imponiert. Eine auf der Straße liegende, arg giftig aussehende grünliche Schlange, die wir fast überfahren hätten, verschwindet rasch in den Gebüschen rechts von der Straße. Auf der parallel zur Hauptstraße führenden Nebensandpiste zeigen sich endlich mehr Tiere: ein paar Giraffen, die überraschenderweise nicht sofort die Flucht ergreifen, der Oryx mit dem „verbogenen“ Horn beim Wasserloch und eine Gnuherde, die sich mitten auf der Straße in den Schatten gelegt hat und sich erst erhebt, wenn man mit dem Auto Meter für Meter immer näherkommend auf sie zufährt. In Mata Mata steuern wir zuerst die Reifendruckstation bei der Tankstelle an, was zumindest technisch problemlos vonstatten geht. Einzig die Höhe des Reifendrucks sorgt für kurze Diskussionen. Das Abmelden an der Rezeption von Mata Mata vollzieht sich zügig, die beiden südafrikanischen Grenzler wundern sich über einen scheinbar fehlenden Eintrag von Twee Rivieren. Gott sei Dank erklärt aber ein NP-Beschäftigter, dass wir und das Personal in Twee Rivieren richtig vorgegangen sind. Die Einreise nach Namibia – wenige Meter davon entfernt – dauert dann länger als erwartet. Die „Senior Border Control“-Beschäftigte scheint mit der Computertechnik beim Begleichen der Straßenbenutzungsgebühr mit der Kreditkarte und danach beim Versuch der Barbezahlung und der Rückgabe des Wechselgelds an ihre Grenzen zu stoßen. Wir bleiben vorsichtshalber freundlich, auch wenn wir innerlich leicht genervt sind, und irgendwann – geschätzt eine halbe Stunde für einen Vorgang, der normalerweise maximal fünf Minuten hätte dauern müssen – kehren wir als wieder legale Namibiatouristen zu unserem Auto zurück. Anscheinend sind europäische Urlauber mit Leihwagen hier selten an der Tagesordnung. Dann geht es weiter in Richtung Kalahari Game Lodge, eine knappe Dreiviertelstunde entfernt. Gebucht hatten wir sie ja bereits 2021, damals mussten wir ja die ganze Reise coronabedingt canceln. Das Empfangstor darf man sich – da unbesetzt – selbst öffnen und nach ein paar Kilometer erblickt man etwas unterhalb gelegen mehrere Gebäude, die auf den ersten Blick gar nicht wie die oft eher auffällig gestalteten Hauptgebäude einer Game Lodge wirken. Ein paar geparkte Safariwägen und ein uns winkender Mann zeigen uns, dass wir aber richtig sind. Unser eher negativer Eindruck bestätigt sich an der Rezeption, auch wenn uns nasse Tücher zur Erfrischung bzw. ein kalter Begrüßungstee gereicht werden. Man weist uns in die Essenszeiten ein, teilt uns mit, dass das WLAN aktuell nicht funktioniert und informiert uns über die einzig angebotene Activity, der Löwenpirschfahrt mit hundertprozentiger Garantie, mindestens einen Löwen zu sehen. Den Schlüssel für Springbok b bekommen wir ausgehändigt. Wir buchen das Dinner für 19 Uhr und besagte Pirschfahrt für 15 Uhr am gleichen Tag und fahren – mit einem etwas mulmigen Gefühl, was uns hier wohl erwarten wird – in unser 100 Meter Luftlinie entferntes Häuschen. Alle Zweifel und Fragezeichen in uns erweisen sich aber als Trugschluss: Springbok b ist super, schön, toll gelegen, mit ebensolchem Blick auf eine ganz flache, übersichtliche Ebene gleichsam einer natürlichen Landebahn mit einzelnen Tieren darauf verstreut, mit lauter, aber funktionierender Klimaanlage, mit weiß getünchten Balken und einem Moskitonetz, einfach einzigartig – und zu unserer Freude ist Springbok a wie alle anderen Häuschen nicht belegt. Nur ein paar Camper sind noch auf dem Lodgegelände, die einzigen „normalen“ Gäste sind wir.
Nelson, unser Gamedrivefahrer, begrüßt uns freundlich. Drei weitere Gäste vom Campingplatz müssen – so Nelson – noch abgeholt werden. Nelson verliert keine überflüssigen Worte, er fährt los, stoppt kurz beim inneren Tor, stoppt ein zweites Mal für nichtalkoholische Getränke und steuert zielstrebig in Richtung des letzten, ihm bekannten Standorts der Löwen. Kein vorgetäuschtes Bemühen um die Suche – er weiß offensichtlich, wie lange er brauchen wird und wohin er fahren muss. Nach 15 km ist es so weit, drei Löwen liegen um einen 2 Meter hohen Wasserspeicher in dessen Schatten müde und träge herum. Der Male-Cheflöwe bequemt sich gleich nach unserem Ankommen um den Speicher herum, um zu trinken, richtig aufmerksam und argwöhnisch beobachtet uns nur eine der beiden Löwendamen. Gut zwanzig Minuten bleiben ohne große Action – Nelson fährt zweimal an, um einen besseren Blick für uns zu ergattern – wir filmen und fotografieren und beobachten und freuen uns. Das, was wir sehen wollten, wird uns geboten, die Trägheit unserer drei Hauptdarsteller macht es uns leicht, die Kameras und Einstellungen zu wechseln. Ebenso zielstrebig geht es dann – mit einer kurzer Buschtoilettenpause – zurück. Nach dem Duschen begeben wir uns auch schon zum Essen. Das Restaurantgebäude ist bis auf ein paar großformatige Bilder arg einfach, das junge Mädchen, das uns bedient, ist dafür umso freundlicher und das Oryxsteak mit Broccoli und Kartoffeln und Karotten schmeckt ebenso gut wie die Vorspeise – ein Blätterteiggemüsetörtchen – und die Crème Brûlée als Dessert.

05.04.2023 – Mittwoch

Alte Kalköfen Lodge

Wir verlassen unsere Lodge gegen 7:45 Uhr in Richtung Keetmanshoop. Drei Stunden später sind uns erst 1,5 Autos entgegengekommen, eines davon parkend.

Wir verlassen unsere Lodge gegen 7:45 Uhr in Richtung Keetmanshoop. Drei Stunden später sind uns erst 1,5 Autos entgegengekommen, eines davon parkend. Den Stopp bei Quiver Trees, die wir uns ja schon 2016 angeschaut hatten, gestalten wir sehr kurz, in Keetmanshoop brauchen wir für das Geldholen bei der Nedbank, für’s Einkaufen beim Spar und für’s Tanken schon länger. Unseren Hilux parken wir vorsichtshalber direkt bei der Polizei, — vor einem alten Gebäude mit deutschem Schild — was aber beides anscheinend kein Hindernis für Betteln darstellt. Ein Kind will irgendwelche Cookies verkaufen, ein Erwachsener putzt unser Auto ohne zu fragen. Der Junge bekommt Münzengeld, unser „Autoputzer“ 40 Namibia-Dollar, also knapp 3 Euro. Eine Stunde später erreichen wir unsere heutige Lodge: die alte Kalkofen-Lodge. Sie liegt knapp 2 km von der Hauptstraße entfernt. Ein ehemaliges Fabrikgelände mit uralter Tankstelle und einem alten Ford-Pickup ohne Reifen mit ausgeplündertem Innenleben vor dem Haupthaus, so stellt sich diese Lodge uns vor. Wir fahren langsam erneut mit gemischten Gefühlen vor, ein bellender Hund kündigt unser Ankommen an und eine Frau kommt langsam vom Nachbarhaus auf uns zu. So beginnen „unsere Kalkofenerlebnisse“. Und wieder trügt uns der erste Eindruck. Das Hauptgebäude mit einem riesigen Empfangsraum ist innen mit viel Schnickschnack liebevoll gestaltet, die Frau ist nett, lässt sich von uns überzeugen, dass wir nicht erst um 8 Uhr frühstücken wollen und das ganze, alte Fabrikambiente auch auf dem gesamten Gelände trägt zu einem außergewöhnlichen Charme bei. Die aneinander gereihten Häuschen sind neueren Ursprungs, unseres trägt den Namen Hermetical und ist innen und außen picobello, geräumig und geschmackvoll. Die Klimaanlage tut ihr Bestes, auch wenn es ihr nicht so ganz gelingt, für kühle Raumtemperaturen zu sorgen. Eigentlich hätten wir auch eine Außendusche, sie zu nutzen – da nicht regulierbar – rät man uns ab. Ein paar Meter entfernt kann man eine Lithop-Kultur – blühende Steine – besichtigen, außerdem verfügt Kalkofen auch über einen Pool, den wir trotz des recht kühlen Wassers für unseren ersten Badebesuch in Namibia ever nutzen. Zu guter Letzt bleibt noch der Blick, den wir von unserer Veranda genießen können: Wir sind in der Natur und der Blick ist einfach beeindruckend.
Ab und zu sehen wir Springböcke, Affen, Perlhühner, die uns ihre Aufwartung machen – und ein qualmender, stinkender Zug fährt vielleicht 200 Meter von uns entfernt auch vorbei. Nach unserem vorzüglichen Essen vom Vorabend und angesichts des bevorstehenden Dinners in Sossusvlei leben wir heute Abend wieder enthaltsamer – Joghurt, Äpfel und Weintrauben stehen auf unser Menükarte. Die gefürchtet heiße Außendusche wird abends doch ausprobiert – verbrüht haben wir uns übrigens nicht.

06.04.2023 – Donnerstag

Sossusvlei Lodge

Die Klimaanlage erfüllt ihren Zweck – wir schlafen, ohne zu schwitzen. Pünktlich um 7 Uhr sitzen wir vorne am Frühstückstisch. Ob man das Versprechen, dass wir unser Frühstück auch eher bekommen, auch einhält? Binnen weniger Minuten kommen Kaffee und Tee, …

Die Klimaanlage erfüllt ihren Zweck – wir schlafen, ohne zu schwitzen. Pünktlich um 7 Uhr sitzen wir vorne am Frühstückstisch. Ob man das Versprechen, dass wir unser Frühstück auch eher bekommen, auch einhält? Binnen weniger Minuten kommen Kaffee und Tee, dann Früchte, der Jogurt und eine Platte mit Brot, Wurst, Käse und Marmelade. Hatten wir gestern schon die geschmackvolle Einrichtung bewundert, so findet dies auch bei der Frühstückstafel seine Fortsetzung. Sogar die Kaffeetasse ist mit einer klitzekleinen Blume dekoriert. Google Maps kündigt 5 Stunden an, das Navigationsgerät unseres Hilux meint gut 4 Stunden. Mit dem Gefühl mit der alten Kalkofenlodge eine gute Wahl getroffen zu haben machen wir uns auf den Weg zu den Dünen von Sossusvlei. 370 km Sandpiste liegen vor uns, die aber zu 95 Prozent einfach zu fahren sind. Nur die gelegentlichen Waschbrettabschnitte nerven, ansonsten fahren wir dahin und bleiben dann stehen, wenn uns die Landschaft zum Fotografieren auffordert. Angesichts des gut gefüllten Tanks verzichten wir auf das geplante Stehenbleiben bei den sehr wenigen Tankstellen entlang der von uns gewählten Route. Große Highlights gibt es nicht zu vermelden: Irgendwann ging es links zu einer AndBeyond-Lodge, ein Laster mit großer Staubwolke entpuppt sich als Rotelbus mit Anhänger und Passauer Kennzeichen, wir sehen das erste Zebra dieses Urlaubs und phasenweise auch namibische Wolken. 12:45 Uhr – Wir stehen vor der Lodge – bei wieder wolkenlosem Himmel – aber mit dem Einchecken wird es nichts, da unser Zimmer noch nicht fertig ist. Stattdessen besorgen wir uns gleich die Permits für den Park und steuern den Sesriem-Canyon an. Irgendwie sind alle Erinnerungen an unseren ersten Urlaub vor 6 Jahren verblasst. Ist man dann aber vor Ort, kennt man sich sofort wieder aus – so als ob der erste Besuch nur wenige Tage zurückliegt. Unsere kurze Wanderung im Canyon entspricht vermutlich 1:1 zu der im Jahre 2016. Nach dem kurzen Hike fahren wir dann tatsächlich zum Tanken. Um 14:30 Uhr checken wir ein und erhalten die Nummer 104. Leider befindet sich unsere Mischung aus Zelt und festem Sanitärbereich nicht in der ersten Reihe, sodass wir einen Blick auf die wenigen, anwesenden Tiere eher zufällig erhaschen können. Die Wanderung und die Außentemperatur von 36 Grad tragen ihren Tribut: Wir ruhen im gekühlten Zelt. Wenn man zum zweiten Mal an einem Ort ist, empfindet man aber auch keinen Zwang, jede freie Minute für irgendwelche Besichtigungen nutzen zu müssen. Wir empfinden das Nichtstun auf jeden Fall für angenehm. Heute steht noch das Abendessen an, das wir vor 6 Jahren als besonders köstlich mit riesigem Angebot – auch bei den Nachspeisen – wahrgenommen haben. Ob uns unsere Erinnerungen täuschen, werden wir sehen. Morgen geht es zurück nach Windhuk. Übernachten werden wir dort in der Lodge „Am Weinberg“. Leider liegen spätestens dann mehr als die Hälfte unserer Urlaubstage schon wieder hinter uns.
Das Dinner in der lauwarmen Luft ist gut, wenngleich die Erinnerungen uns vielleicht einen Streich gespielt haben, damals vieles rosiger gesehen haben und wir vielleicht etwas kritischer geworden sind. So bekommen wir einen Platz zugewiesen, derjenige, den wir gerne gehabt hätten, ist reserviert. Das Buffet für die Vorspeisen ist üppig, die Auswahl riesengroß, qualitativ eher durchschnittlich. An den Grillstationen haben wir insofern Pech, dass die Hälfte unserer Fleischstücke – Kudu und Oryx – nicht einmal die Kategorie medium erfüllen, sondern nur blutig und damit ungenießbar sind. Die Desserts sehen zwar super aus — man nimmt sich — wie sollte es auch anders sein — zu viel, die Augen können einfach nicht genug bekommen, und stellt dann zu guter Letzt fest, dass weniger mehr gewesen wäre und man vor lauter Süße nicht alles essen kann. In der Summe – angesichts der vielen, zahlreichen deutschen Gäste – wirkt es etwas wie Massenabfertigung ohne Liebe zum Detail mit leichtem Hang zur Schlacht am kalten Buffet. Das wir den falschen Wein ausgesucht haben, passt irgendwie dazu.

07.04.2023 – Karfreitag

Boutiquehotel „Am Weinberg“

Um 5 Uhr klingelt der Wecker, der erste Kaffee im Zimmer, Koffer zum Auto gebracht — und um kurz vor 6 Uhr sind wir beim Frühstück. Obwohl es ab 6 Uhr öffnet, sind einige Tablets noch leer, was …

Um 5 Uhr klingelt der Wecker, der erste Kaffee im Zimmer, Koffer zum Auto gebracht — und um kurz vor 6 Uhr sind wir beim Frühstück. Obwohl es ab 6 Uhr öffnet, sind einige Tablets noch leer, was eigentlich auch nicht sein sollte. Da wir ja pünktlich um 7 Uhr beim Öffnen des Gates sein wollen und insgesamt am Vorabend trotz unserer kritischen Anmerkungen viel gegessen werden, reicht uns Jogurt und Früchte und ein Toast. Das Auschecken hinter uns gebracht stehen wir dann um 6:45 Uhr am Gate und reihen uns in die Schlangen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h übersehen wie geflissentlich und rasen mit eher 120 km/h – die Düne 45 links liegen lassend – zum Shuttle-Parkplatz. Mit dem ersten Wagen — der Fahrer stellt sich als Uncle P vor — geht es weiter. Wir sind so früh dran, dass nichts gegen das erneute Erklimmen von Big Daddy spricht, und Uncle P lässt uns an der geeigneten Stelle raus. Optimistisch stampfen wir gen Düne, der mühsame Aufstieg beginnt. Solange man in die Fußstampfen des Vordermanns treten kann, sinkt man auch nicht ein oder rutscht zurück, sind diese jedoch nicht mehr erkennbar, wird es doch anstrengend. Das Ergebnis ist, dass wir einsam losgegangen sind, beim Erreichen des höchsten Punkts treffen wir dann all diejenigen wieder, die uns überholt hatten. Nach zehn, fünfzehn Minuten Durchschnaufen geht es dann „quersandein“ nach unten zum Deadvlei. Auch hier sind wir nicht mehr die einzigen, zu viele scheuen einfach die Anstrengung auf die ca. 350 m hohe Düne. Damit gehört sie zu den höchsten Dünen der Welt. Leicht sandig und endlich wieder festen Boden unter den Füßen fotografieren wir die faszinierenden dunklen Baumgerippe in in dieser von roten Dünen umschlossenen harten, weißen Tonpfanne. Der Weg zum Shuttleparkplatz bei Deadvlei ist dann wieder sandig und – obwohl ebenerdig – erneut anstrengend. Unser jetziger Shuttlefahrer ist für fünf Mädchen – sie waren wohl am Morgen im Tiefsand steckengeblieben – beim Flottkriegen ihrer Jeeps der Retter in der Not. Uneigennützig erfolgt dies nicht, der Retter lässt sich vorne am Parkplatz entlohnen. Etwas langsamer geht es dann nach vorne und um kurz vor 12 Uhr verlassen wir Sesriem. 330 km ohne Highlights – mit Ausnahme des Reemhoogtepasses — geht es dann gen Windhoek, das wir gegen 16:30 Uhr erreichen. Unser 5 Sterne-Boutiquehotel „Am Weinberg“ mit drei Restaurants und bewachter Garage ist perfekt, das Zimmer hat einen kleinen Balkon, alles wirkt neu und ist sehr sauber, das Wlan funktioniert, die Koffer werden einem zum Zimmer getragen, eine Kapselkaffeemaschine erwartet einen dort — aber uns gefällt es dennoch nicht. Im direkten Vergleich zur „Alten Kalkofen-Lodge“ ist diese ohne Charme und könnte so „baugleich“ an jedem Ort der Welt errichtet werden. Die Bookingbewertungen schwärmen zwar in höchsten Zügen, wir sind aber froh, dass wir nur eine Nacht gebucht haben. Erfreulich ist, dass es bereits ab 6:30 Uhr Frühstück gibt und nach dem extrem sandigen Tag ein perfektes Bad nutzen dürfen.

Morgen geht es über 400 km gen Norden – großteils auf Teer – in den Etosha und wenn wir ehrlich sind, freuen wir uns darauf, wieder in der Natur zu sein.

08.04.2023 – Samstag

Okaukuejo Resort

Das Frühstück im Innenhof ist gut: Joghurt mit Ananas und ein paar Weintrauben, Scrambled Eggs, eine Omelette, ein halber Toast und ein Croissant bzw. drei kleine Zimtschnecken …

Das Frühstück im Innenhof ist gut: Joghurt mit Ananas und ein paar Weintrauben, Scrambled Eggs, eine Omelette, ein halber Toast und ein Croissant bzw. drei kleine Zimtschnecken, von denen wir zwei als Reiseproviant mitnehmen. Der Weg gen Norden verläuft ohne Zwischenfall, gegen halb zwölf erreichen wir das Anderson-Gate bzw. das Okaukuejocamp. Unser Zimmer bekommen wir erst zwei Stunden später — die Zeit bis dorthin verbringen wir bei über 30 Grad – im Halbschatten sitzend – vor dem Wasserloch und schauen drei Elefanten beim Nichtstun zu. Kurz nach 14 Uhr holen wir den Schlüssel, bringen unsere Sachen in unser Häuschen – Nr. 24 haben wir bekommen — und starten dann nochmals eine kleine Tour in Richtung Halali. Viele Tiere sehen wir nicht, ein paar Zebras, einen Giraffen und Springböcke zeigen sich, aber irgendwie geht uns die Tierwelt aus dem Weg. Auch wenn wir den Eindruck haben, dass die Gebüsche etwas grüner als 2017 sind, ist der Etosha eher eine Gesteinswüste und landschaftlich weniger attraktiv als der Kruger Nationalpark oder der Kalagadi, in dem wir ja zu Beginn dieses Urlaubs waren. Aufziehende dunkle Gewitterwolken sorgen dann doch für eine interessante Naturstimmung, vor allem bei den beiden in der ebenen Landschaft so auffällig hervorragenden hohen Akazien am Rande der Etoshapfanne. Das Abendessen verdient heute wohl eher die Bezeichnung Noternährung: weiches Toastbrot noch von der 1. Woche — zum Teil schon schimmelig, was wir aber erst beim Griff zur zweiten Scheibe bemerken —, Zwiebeln, Tomaten und Scheiblettenkäse plus Weintrauben. Bis auf’s Brot haben wir all dieses im Shop ergattert, zum Essen im Restaurant fehlt irgendwie der Schwung, was sicherlich auch eine Folge des nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hinreißenden Verlaufes des Tages eins bzw. Eindrucks hier im Park ist. Ob der morgige Tag besser wird? So ganz daran glauben wir nicht. Unser Zimmer ist einfach, aber OK, die Klimaanlage ist „bemüht“ die Zimmertemperatur auf erträgliches Niveau herunterzukühlen. Unser Wasserloch bekommt bei anbrechender Dunkelheit noch Besuch von drei Nashörnern, wobei wir eigentlich nur noch eines zu Gesicht bekommen.

09.04.2023 – Ostersonntag

Okaukuejo Resort

Um 6:20 Uhr gibt es zum Frühstück Toast mit Marmelade, Jogurt mit Dosenfrüchten und hartgekochte Eier. Wir schnappen uns sogar sechs Eier,

Um 6:20 Uhr gibt es zum Frühstück Toast mit Marmelade, Jogurt mit Dosenfrüchten und hartgekochte Eier. Wir schnappen uns sogar sechs Eier, vier davon als Vorrat für das wahrscheinlich wieder ausfallende Abendessen. 50 Minuten später verlassen wir Okaukuejo in Richtung Dolomite. Wie befürchtet bleiben auch heute die Tiere im Verborgenen. An einem Wasserloch – kurz bevor wir umdrehen – bekommen wir zwei Elefanten zu Gesicht. Zuvor waren es ein paar Giraffen, die uns ein wenig in Aufruhr versetzt hatten, bei der Rückfahrt sind es einige Sträuße. Insgesamt gesehen ist unsere Tierbeobachtungsquote erneut mager ausgefallen. Griechischer Salat und Pommes im Restaurant zum Lunch schützen uns davor, auch heute mit eher knurrendem Magen ins Bett zu gehen. Auf jeden Fall hat es gerade wieder über 30 Grad, so dass wir uns recht faul vor unserem Häuschen aufhalten.

Auf eine zweite Tour heute verzichten wir, denn das ewige Herumfahren ohne Tiere auf den extrem steinigen Pisten mit den phasenweise immer wieder auftretenden Waschbrettabschnitten macht kaum Spaß. Gespannt sind wir auf morgen: Was kann einem die luxuriöse Ongavalodge bei den angebotenen Gamedrives hier in dieser kargen Gegend bieten? Die Hoffnung, ein zweites Mal Raubtiere zu sehen, haben wir auf jeden Fall noch nicht aufgegeben. Nach dem morgigen Frühstück hier in Okaukuejo ist wenigstens – angesichts der uns noch bevorstehendes zwei, eher vornehmen Lodges – die Essensversorgung gesichert.

10.04.2023 – Ostermontag

Ongava Lodge

Wir schleppen unsere Sachen gleich in der Früh ins Auto, frühstücken – ohne hartgekochte Eier – das Gleiche wie gestern und verlassen als erste das Camp. …

Wir schleppen unsere Sachen gleich in der Früh ins Auto, frühstücken – ohne hartgekochte Eier – das Gleiche wie gestern und verlassen als erste das Camp. Direkt vor unserer Nase werden die Tore aufgesperrt mit der Zielrichtung Gemsbockvlate, Olifantsbad und Aus. Ein paar Kilometer von Okaukuejo häufen sich die Pfützen auf der Straße, die sich als kleine Wasserlöcher den Springböcken zum Trinken anbieten. Die Körper spiegeln sich im Wasser, die sich dann unseren Augen recht spannend als Doppelbilder offenbaren. Wenige Kilometer weiter nutzen auch acht Giraffen — eine so große Gruppe haben wir noch nie so nah vor uns gehabt – diese temporären Wasserreservoirs. Richtig scheu wie üblich sind sie auf jeden Fall nicht, sie verlassen die Straße im Grunde erst, wenn wir unseren Sicherheitsabstand auf sie auf wenige Meter reduzieren. Anscheinend muss es in der Nacht hier kräftig geregnet haben. Irgendwann erreichen wir wieder die Hauptstraße und kehren zu einem Kurzstopp nochmals nach Okaukuejo zurück. Okondeka als letztes Etoshawawasserloch steht noch auf unsere To-Do-Liste. Auf dem Weg dorthin beobachten wir noch eine Gruppe Zebras, deren Nachkommen wie wild herumspringen und galoppieren. Je näher wir ihrem eingeschlagenen Weg kommen, umso folgsamer werden aber die Kleinen und suchen vorübergehend wie gehorsame Kinder die Nähe der erwachsenen Tiere. Kurz vor 12 Uhr sind wir dann zum letzten Mal im Camp, schauen ohne Ergebnis nochmals auf unser Wasserloch und verlassen dann den Nationalpark. Bevor wir Ongava ansteuern, geht es noch ein paar Kilometer in die falsche Richtung, um unseren Benzintank für die 470 km weite Strecke nach Naankuse am Mittwoch aufzufüllen bzw. Zeit zu sparen. Nach Ongava geht es direkt beim Parkeingang links weg. Wir werden registriert und erhalten eine kurze Wegbeschreibung zur Lodge, die wir nach 10 km auf einem Hügel gelegen erreichen. Beim Guestparkplatz werden wir auch schon mit feuchten Tüchern empfangen. Dann geht es paar Stufen zum Haupthaus nach oben, wobei wir — angesichts der Hitze — Gott sei Dank unsere Koffer nicht selbst schleppen müssen. Oben angekommen sind es ein paar Schritte nach unten. Wir betreten — wieder einmal gespannt auf das, was uns erwarten wird — das Gebäude, das sich dann als offen gestalteter Raum mit einer riesigen Veranda öffnet. Wir erhalten eiskalte Limonade und bekommen auf der rechts vom Eingang sich befindlichen Couchgarnitur weitere Infos zu den Essenszeiten und den angebotenen Activities. Dann wird uns unser Haus gezeigt. Wieder geht es ein paar Schritte rauf und runter zur Nr. 5. Groß, kühl und schön, vor allem, wenn man nach außen blickt und sich des tollen freien Blicks in die Natur bewusst wird, so empfinden wir beide – ohne auch nur eines dieser drei Worte auszusprechen. Und sicherlich sind wir auch auch erleichtert und dankbar dafür, dass wir unsere letzten Urlaubstage genießen werden können. Dass das Internet im Zimmer funktioniert und wir auch eine Außendusche nutzen können, trägt natürlich auch zur inneren Begeisterung bei. So verbringen wir relaxt den restlichen Nachmittag auf der Terrasse, testen die Außendusche und trinken Kaffee.
Um 16:30 Uhr gibt es Tee und Kaffee bzw. Cappuccino mit einem österlich dekorierten Kuchen. Um 17 Uhr startet unser Gamedrive, unser privater – wir sind die einzigen im Auto – Guide und Fahrer heißt – man glaubt es kaum – „Teacher“. Was bekommen wir zu sehen? Gehofft haben wir natürlich auf Löwen und gesehen haben wir eine Gruppe von drei Löwen. Was will man mehr? Dass wir später bei der Rückfahrt noch ein Nashorn im Busch entdecken bzw. zwei weitere beim Dinner an der Veranda sitzend unten am Wasserloch davor erblicken, passt zu diesem wirklich wunderschönen Tag noch dazu. Warmes Brot mit Butter, eine kalte Karottensuppe, Steak, ein Glas Rotwein und ein Pflaumentart und ein Käsekuchen als Dessert bilden als Dinner dann den Abschluss. Summa summarum gibt es für Ongava am Tag 1 nur die Note 1. Einzig beim Essen käme es zu einer Abwertung, wobei wir — nach zwei Tagen Magerkost in Okaukuejo — dennoch vollends zufrieden sind.

11.04.2023 – Dienstag

Ongava Lodge

6:30 Uhr: Frühstück, 07:00 Uhr Morninggamedrive wieder mit Teacher ohne andere — so startet der Tag. Über Nacht ist es kühl geworden, die angezogene warme Strickjacke tut gut bzw. wird der blaue Pullover, der im Zimmer liegt, vermisst. Gott sei Dank …

6:30 Uhr: Frühstück, 07:00 Uhr Morninggamedrive wieder mit Teacher ohne andere — so startet der Tag. Über Nacht ist es kühl geworden, die angezogene warme Strickjacke tut gut bzw. wird der blaue Pullover, der im Zimmer liegt, vermisst. Gott sei Dank wird es mit jeder Minute langsam wärmer. Teacher scheint das Tierglück verlassen zu haben, wir kurven herum und herum, analysieren Spuren, aber es ist im Grunde nichts zu sehen. Wohl eher zufällig stoßen wir auf einen einsamen Elefantenbullen, dann geht die eher mühsame Suche weiter. Mitten auf einer Ebene entdecken wir dann doch das gewünschte white rhino. Es geht langsam dahin, wirkt phasenweise nervös und verschwindet dann im Busch. Dann beginnt unsere Verfolgung, zunächst mit dem Auto, dann zu Fuß unserem jetzt mit geladenem Gewehr bewaffneten Guide folgend. Teacher achtet auf die Windrichtung, dass wir nur leise sprechen dürfen und wir als Gruppe eng zusammenbleiben sollen —und ca. 20 Meter von unserem rhino entfernt stoppen wir dann. Nashorn und wir beobachten uns gegenseitig argwöhnisch, und Teacher versorgt uns mit weiteren Details: 7 Jahre jung, männlich, ca. 2300 kg schwer, noch nicht vollständig ausgewachsen, keine natürlichen Feinde und da Ongava keine Wildererprobleme hat, noch mit Horn bzw. mit Ausnahme der Paarungszeit alleinlebend. So wird auch unser Game Drive Nr. 2 zu einem einzigartigen Erlebnis. Dass der zweite Elefantenbulle des Tages unserem Auto relativ nahekommt, nehmen wir angesichts der spannenden Momente unser ersten walking safari eher gelassen zur Kenntnis. Ab 11 Uhr sind wir – nachdem wir uns den Aussichtspunkt beim Wasserloch angeschaut haben – wieder auf unserer Veranda und freuen uns auf den Gamedrive 3. Allerdings sind wir innerlich auch schon mit dem traurigen Urlaubsende beschäftigt. Kurz nach 4 Uhr gehen wir wieder nach oben. Heute beschränkt sich die Kuchentafel auf Muffins, die wir bis auf eines als Reiseproviant für morgen boykottieren. Mit 5 anderen Touristen sind wir dann erneut mit Teacher als Guide zum abendlichen Gamedrive unterwegs. 3 Elefanten und erneut Nashörner sind das Resultat der Pirschfahrt. Leider stoßen wir auf die zwei tollen männlichen Löwen erst nach dem Sundownerstopp, sodass wirklich tolles Beobachten und Fotografieren kaum mehr möglich ist. Teacher beleuchtet sie zwar noch mit den Autoscheinwerfern, aber für die großen Objektive inclusive kurzer Belichtungszeit ist es schon zu dunkel. Schade! Die Enttäuschung darüber findet dann auch noch eine kleine negative Fortsetzung. Unser ausgewählter Main Course beim Dinner – der Fisch – trifft unseren Geschmack auch nicht. Wenigstens das Carpaccio war gut, das Dessert – ein Karamelltart – schmeckt auf jeden Fall auch nicht nach Karamell, sondern nach dem „Alten Hund“ und ist viel zu fest.

12.04.2023 – Mittwoch

Naankuse Lodge

Der Abschied von Ongava steht bevor. Zum letzten Mal beobachten wir eine spannende, ewig lang dauernde Nashornauseinandersetzung am Wasserloch. …

Der Abschied von Ongava steht bevor. Zum letzten Mal beobachten wir eine spannende, ewig lang dauernde Nashornauseinandersetzung am Wasserloch. Ohne Morgengamedrive haben wir mehr Zeit zum Frühstücken und bestellen auch wieder „warm breakfast“ in Form von Scrambled Eggs und Omelette. Teacher verabschieden wir mit 500 Namibiadollar, unsere immer so lieb lachende „Kellnerin“ bekommt außertourlich 100 Dollar in die Hand gedrückt. Dann geht es ans Zahlen und Auschecken. Überraschenderweise werden uns nur die Gamedrives und die zwei bestellten Limonaden in Rechnung gestellt, die zwei Gläser Rotwein und die paar Cappuccinos jedoch nicht. Dass wir nicht nachfragen, versteht sich von selbst, uns war es ja recht und beim Tipping waren wir ja auch nicht zurückhaltend. Um Viertel nach Acht brechen wir dann auf. 470 km liegen vor uns – unsere längste Tagesetappe. Da die Onlinebewertungen von Naankuse nicht so überragend sind, haben wir beschlossen, diese Lodge wirklich nur noch als Last-Night-before-Flughafen-Unterbringung zu sehen und dort auch keine Touren mehr einzuplanen. So ist die Erwartungshaltung gering und man wird nicht enttäuscht werden und muss nicht zum Zielort rasen. Folglich bleibt unser Geschwindigkeitsanzeiger im Hilux stets unter 100 km/h und die Tankanzeige fällt nur bis zur Hälfte. So wird unser Pickup direkt sparsam, laut Anzeige hätte er mit seinem 80-Liter-Tank eine Reichweite von über 900 km. Naankuse erweist sich bei unserem Ankommen als weniger schlimm als es die Internetkommentare befürchten haben lassen. Die Villas liegen extrem weit auseinander und sind im Grunde nur mit dem Auto erreichbar, unser kleines, aber doch geräumiges Chalet ist als Nr. 1 kaum 50 Meter vom Haupthaus entfernt. Trotzdem ist das Schleppen der heute wieder erforderlichen beiden großen Koffer – wir müssen sie ja für den Flug umpacken – ganz schön anstrengend. Naankuse strahlt trotz seiner zahlreichen Activities keinen afrikanischen Charme aus, sondern ist – vergleichbar wie Mdluli im Krüger direkt an der Nationalparkgrenze – ein primär touristisches Angebot, auch wenn die zahlreichen angebotenen Activities Bildungs- und Informationsgehalt vorgeben bzw. zur Finanzierung der Sanctuaryaufgabe, die Naankuse für sich in Anspruch nimmt, dienen sollen. Die Zimmer sind eher modern gestaltet mit Gebrauchsspuren, aber sauber, etwas befremdend ist die metallene Toilette, die betonierte Terrasse bietet aber einen Blick in die Natur und die Möglichkeit den brüllenden Affen, die hier anscheinend „Haustiere“ sind, zuzuhören. Ab 18:30 Uhr gibt es Abendessen, das Frühstück morgen Früh ab 7 Uhr. Die Stimmung ist natürlich leicht depressiv, mit dem Schicksal der baldigen Rückkehr nach Deutschland haben wir uns aber schon abgefunden. Morgen ist der typische Abreisetag: Tanken, Rückgabe des Leihwagens, Einchecken und stundenlanges Warten auf den Abflug am Gate, bis es dann doch endlich losgeht. Das Abendessen ist erfreulicherweise fleischlos: Quiche, Salat und Bohnen und Sprossen und eine Schokoladenbrownie mit Eiscreme. Bei der Buffeteröffnung gibt es dann fast schon erwartungsgemäß Stau, bei der sich die deutsche Reisegruppe natürlich im negativen Sinne hervortut: „Wenn die Teller links stehen, muss man sich auch links anstellen.“ Diese Worte bekommen wir auf jeden Fall zu hören.

13.04.2023 – Donnerstag und 14.04.2023 mit dem Rückflug

Vom Hosea Kutako International Airport zum Franz-Josef-Strauß-Flughafen

Gerade sind wir vom Frühstück zurück. Die ersten Koffer sind im Auto. Jogurt …

Gerade sind wir vom Frühstück zurück. Die ersten Koffer sind im Auto. Jogurt plus Früchte, ein Toast und ein halbes Croissant samt Cappuccino gab es am Buffet – mit wenig anderen Touristen und nur einer deutschen Gruppe — heute ohne Staugeflüster. Hier in Naankuse ist es morgens recht kühl, die langen Hosen für den Rückflug sind also eher angenehm. In einer Dreiviertelstunde werden wir aufbrechen und sitzen jetzt noch auf der Terrasse und genießen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Zum Flughafen sind es von hier geschätzt 45 Minuten – wir haben folglich genügend Zeit für Tanken und Europcar usw., ehe es dann wieder im Flughafen seinen gewohnten Lauf geht. Im Rückblick empfinden wir Naankuse keineswegs als falsche Buchungsentscheidung, anonymer als Voigtland und natürlich auch mit weniger Charme, aber die Gespräche, die man in Voigtland fast schon gezwungenermaßen – deutsche Besitzerin mit Bezug zu Pang und der Tatsache, dass wir schon zweimal dort übernachtet haben – führen müssten, sind hier nicht vonnöten. Lust darauf hätten wir nicht gehabt. Kurz vor 9 Uhr ist auch Naankuse vorbei, ausgecheckt und den Rest mühevoll zum Auto geschleppt geht es zum Tanken direkt am Flughafen, den perfekten Hilux mit Wehmut bei Europcar zurückgelassen und bei Qatar die Koffer abgegeben. Gate 1 – überpünktlich geht es um 13 Uhr mit nicht ganz vollem Flieger – der 3. Sitz bleibt in unserer Reihe Gott sei Dank leer – in Richtung Doha. Logischerweise ist angesichts der Uhrzeit an Schlafen nicht zu denken und der Flug zieht sich. In Doha landen wir pünktlich und wie schon beim Hinflug werden wir per Bus zum Terminal gekarrt. Wohl deshalb müssen wir noch einmal durch die Security. An einem Informationsautomaten erfahren wir dann, dass wir zum Gate 24 müssen, leider nicht in Nähe eines Smokingrooms. Wir kaufen uns noch Getränke und vertrödeln uns nunmehr doch schon ganz schon müde die Zeit. Um 1:50 Uhr Ortszeit – 00:50 Uhr deutscher bzw. namibischer Zeit hebt unser Flieger ab. Leider mit besetztem 3. Sitz – ein chinesischer Passagier macht sich im wahrsten Sinne des Wortes breit. Der Uhrzeit geschuldet versuchen wir so gut es geht zu schlafen. Die letzten 14 Tage Temperaturen um die 30 Grad gewohnt empfängt uns München mit vielleicht 6 Grad und furchtbar scheußlichem Wetter – Regen, der bei der Fahrt nach Rosenheim fast schon in Schneeregen übergeht. Pumi schnellt abgeholt erreichen wir Rosenheim gegen 10 Uhr. „Namibia – Ostern 2023“ hat uns sehr sehr gut gefallen, ist damit aber leider Geschichte.